Björn Vogel
will mit seinem Partner Rafael Artho eine Medaille an der Junioren-EM der Radballer.
Seit Enrico Bonagura 2010 seine Tochter durch einen Entscheid der Vormundschaftsbehörde verlor, kämpft er gegen die KESB. Obwohl ihn dieser Widerstand auch schon ins Gefängnis brachte, gibt er nicht auf. Mit Flyern warb er in Wil um Aufmerksamkeit und in seinem Heimatland will er nun gar politisch aktiv werden.
Wil Enrico Bonagura hat eine kräftige Stimme. Er benutzt sie auch. Besonders dann, wenn es um emotionale Themen geht. Und kein Thema beschäftigt den bald 59-jährigen so sehr wie seine Tochter. Seit sie ihm im Juni 2010 von der Vormundschaftsbehörde weggenommen wurde, kämpft er darum, sie zurückzubekommen. Vor einigen Wochen hat er in der Stadt Wil sogar rund 1000 Flyer verteilt. Er hatte gehofft, genügend Rückmeldungen für einen KESB-Informationsabend zu erhalten. Bisher haben sich aber nur eine Handvoll Interessenten gemeldet. «Das ist noch zu wenig.» Bonagura hätte ihnen gerne von seiner Tochter erzählt. Wohl mit lauter Stimme. Denn wenn er von diesem Fall berichtet, schöpft er die Möglichkeiten seines Stimmorgans voll aus. Aber er kann auch ganz leise sein. Das passiert, wenn er von einer seltenen Begegnung mit seiner Tochter erzählt. Viele davon gab es in letzter Zeit aber nicht: «Ich habe meine Tochter in sechs Jahren nur fünf Stunden gesehen.»
Für seine Exfrau und Mutter seiner Tochter hat Enrico Bonagura nicht viele freundliche Worte übrig. Er fühlt sich hintergangen: «Ich habe sie aus dem Rotlichtmilieu geholt und ihr alles gegeben. Zum Dank dafür hat sie mich betrogen.» Bonagura war selbst während Jahren im Milieu tätig. Er führte von 1988 bis 2004 die Café Bar Zentrum an der St.Peterstrasse in Wil. Das eigentliche Geschäft spielte sich aber einen Stock darüber ab, im Massagesalon. Dort arbeiteten die einzigen Prostituierten der Schweiz, die diese Berufsbezeichnung offiziell trugen. Dafür ging Bonagura bis vor das Bundesgericht: «Wenn ich etwas anpacke, fahre ich gross auf. Bei meinen Angestellten stand dann sogar Prostituierte in der Arbeitsbewilligung.» Seine Exfrau traf er aber nicht in seinem Etablissement, sondern im Saunaclub eines Freundes. Die zwei verliebten sich und Bonagura nahm sie und ihre Tochter mit nach Wil. Sie arbeitete als Kellnerin im Café. Im Juni 1999 heirateten die beiden, am 8. September 2000 kam dann Bonaguras einzige Tochter zur Welt. Wenige Jahre danach gab er sein Geschäft auf. «Warum ich aufgehört habe? Ich habe mich vor meiner kleinen Tochter geschämt. Ich dachte mir: So etwas kann ich doch nicht machen, wenn ich Vater bin.» Im Jahr 2004 schloss er den Massagesalon, zwei Jahre später verkaufte er das Haus. Ein Jahr darauf reichte er die Scheidung ein.
Es war keine einfache Scheidung: Sie dauerte fast vier Jahre. Man stritt sich hauptsächlich um das Sorgerecht für die Tochter. Die Vormundschaftsbehörde, heute die KESB, wollte verhindern, dass sie bei ihrem Vater bleibt. «Auf dem Papier bin ich bei denen ein Monster. Gewalttätig und ein Psychopath.» Für ihn sind die Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen. «Jeder, der mich kennt, weiss, dass ich noch nie gewalttätig war.» Er ist überzeugt davon, dass es seiner Tochter bei der Mutter viel schlechter ergeht. Er spricht von jahrelanger Manipulation, Misshandlung und zu vielen Medikamenten. Dabei hält er sich nicht zurück: «Ich sage halt, wie es ist.» Diese angriffslustige Art hat ihn 2013 sogar für 16 Monate ins Gefängnis gebracht. Aber: «Die Vorwürfe waren haltlos. Der Prozess wurde sogar ohne Zeugen durchgeführt», so Bonagura. Er wurde der Beschimpfung, üblen Nachrede und Morddrohungen gegenüber Beamten sowie Nicht-Beamten schuldig gesprochen. Bis heute ist er überzeugt davon, ein Opfer korrupter Beamter geworden zu sein.
Aber es ist nicht sein Gefängnisaufenthalt, der ihn am meisten beschäftigt, sondern die KESB. «Die ganze KESB hat nur einen Zweck: Sie soll Geld produzieren.» Er glaubt, dass die Beamten der KESB mit dem Entziehen des Sorgerechts absichtlich Streit sähen, um Gerichtsprozesse zu provozieren. «So verdienen alle Geld: Anwälte, Richter und die KESB selber. Leiden müssen die Familien.» Er setzt sich deshalb mit aller Kraft gegen die KESB ein. An eine Vollzeitstelle ist sowieso nicht mehr zu denken: «Ich kämpfe wegen der Geschichte mit einer tiefen Depression.» Stattdessen baut er internationale Kontakte zu Gleichgesinnten auf. Er glaubt, dass er nur aus dem Ausland auf die Schweiz einwirken kann. «Hier werde ich nur kriminalisiert, da bin ich chancenlos.» Er hat deshalb einen konkreten Plan. Er will in Italien eine neue Partei gründen – die 50-Cent-Partei. Die Idee: Jedes Mitglied zahlt pro Jahr 50 Cent. Mit diesem Budget will Bonagura Politik machen und so Korruption verhindern. Schon bei den nächsten italienischen Wahlen will er antreten. Immerhin: Sein entsprechendes Video auf Facebook hat bereits 16'455 Aufrufe. Aber Bonagura weiss: «In Italien habe ich noch viel mehr Unterstützer. Wenn ich bei einer Million bin, trete ich an.» Nächste Mission nach einer allfälligen Wahl: das Ende der Schweizer KESB.
Timo Züst
«Die ganze KESB hat nur einen Zweck: Sie soll Geld produzieren.»
Vark antwortenGut so Hr.Bonagura weiter machen,denn die KEBS-VAGABUNDEN sollte man schon lange aus dem Verkehr ziehen diese Halsabschneider,aber leider braucht es zuerst nochmals eine Volksabstimmung man sollte es wieder in betracht ziehen,über andere sachen haben wir auch schon öfters abgestimmt wie,(Flüctlingsfragen etc.) Leider wurden schon so viele Fälle verschwiegen wo sie gravierende Fehler begangen haben
Willi G antwortenLade Fotos..