Seelenwohl vor Kontostand
Während ich diese Zeilen schreibe, schweigt Tamy Glauser (gr. Bild) im thailändischen Dschungel vor sich hin. Das nonbinäre Model reist noch eine ganze Weile durch die Welt, wo es meditiert, runterfährt, Social-Media-Detox macht und zu Fuss Berge erklimmt. Auf Instagram ist Tamy neulich allen entfolgt. Warum? Zu viel Ablenkung und zu viel Zeit, die Tamy auf der Plattform verbracht hat.
Ich weiss, was Glauser meint. Wohl jeder, der auf Social Media ist, weiss, worüber das Model klagt. Ein bisschen beneide ich Tamy um ihren Lifestyle. Dschungel statt Zürich. Schweigen statt streiten. Chillen statt arbeiten. In einer Freundinnenrunde fragten wir uns letztens: Wovon lebt Tamy eigentlich? Früher lief Tamy für Designerinnen wie Vivienne Westwood über die Catwalks grosser Mode- metropolen. Das schenkt ein. Das ist aber schon lange her.
Aber eigentlich völlig egal, wie es Tamy macht: Tamy macht’s richtig! Seelenwohl vor Kontostand! Ausbrechen, um anzukommen. Ähnliches gilt für Tamys Ex Dominique Rinderknecht (kl. Bild o. l.). Die, nachdem sich Tamy und sie trennten, nach Südafrika reiste, um den Kopf zu lüften. Was ihr gelang. Mehr noch: Die Ex-Miss kam mit freiem Kopf und besetztem Herz nicht mehr zurück. Domi verliebte sich in Drew (kl. Bild o. r.), einen einheimischen DJ, für den sie ihr Leben kurzerhand von Zürich nach Kapstadt verfrachtete. Vor etwas mehr als zwei Jahren hielt der Musiker dann auch noch um Domis Hand an.
So sehr ich Tamy und Domi als «Tamynique» vermisse, so sehr bin ich sicher, dass die Trennung das Beste für ihre eigenen Wege war. Manchmal muss man loslassen, um vor dem Traualtar zu landen. Oder das Glück beim Schweigen im asiatischen Dschungel zu finden. Oder eben, wie wir es in der Freundinnenrunde benannten: Seelenwohl vor Kontostand. Sollten wir Schweizer:innen uns vermehrt hinter die Ohren schreiben.
Text: Maja Zivadinovic
Bilder: MZ / Instagram