Leicht verdaulich, trotz einer Leiche
WIL Die "bühne70 wil" lädt zum Esstheater mit dem Stück «In der Höhle der Löwin» in den Hofkeller
Die bühne70 wil inszeniert in Zusammenarbeit mit der Gastronomie Hof zu Wil einen unterhaltsamen Krimi von Renato Salvi.
Mit der Aufführung des Stücks «In der Höhle der Löwin» des schweizerischen Autors Renato Salvi setzt die bühne70 wil ihre Tradition der Esstheater-Inszenierungen im 2-Jahres-Rhythmus fort. Dabei können die Akteure einmal mehr auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem motivierten Hof Küchen- und Serviceteam zählen. Traditionsgemäss wird die hochdeutsche Sprache gepflegt.
Grosses Engagement
Dank dem grossen, persönlichen Einsatz der Mitwirkenden über Monate hinweg ist es möglich, ein derart unterhaltsames Stück auf die Bühne zu bringen. Unter der künstlerischen Leitung der Wiler Schauspielerin Bigna Körner und der Unterstützung durch Erwin Freitag, Gründungsmitglied der bühne70 wil, wird seit vielen Wochen daran gearbeitet, das Stück möglichst spannungsvoll und glaubwürdig umzusetzen. Wie Vereinspräsident und Produzent Walter Dönni sagte, habe man bei der Auswahl des Stückes speziell darauf achten müssen, die lange zeitliche Belastung der Mitwirkenden zu berücksichtigen, sich aber auch den räumlichen Vorgaben im Hofkeller anzupassen. Mit dem gewählten Stück haben wir nun aber eine Ideallösung, die uns als Schauspieler/in aber sicher auch den Gästen Spass bereitet, natürlich versehen mit der nötigen Spannung», so Dönni.
Herausforderung Fastnacht
Die Premiere ist am 27. Dezember 2015, darauf folgen 17 weitere Aufführungen bis zum 27. Februar 2016. Eine Herausforderung stellt die 2016 früh stattfindende Fastnacht dar – diese macht eine Spielpause von zwei Wochen erforderlich und wirkt sich auf die Gestaltung der Spielanlage aus. «Wir haben uns entschieden, ohne Kulissen und mit sehr wenig Requisiten zu spielen. Das heisst, wir bespielen eigentlich den Gastraum und machen uns auch darauf gefasst, spontan auf Zuschauerreaktionen zu reagieren oder gar zu improvisieren», so Dönni. Er lacht: «Wer weiss, vielleicht sitzt der Mörder oder die Mörderin gar unter den Gästen.»
Worum geht es?
Das Stück basiert auf der Durchführung der Jahresschlussfeier der in der Solartechnologie tätigen Firma Alpha Solar AG. Dazu treffen sich alle im Saal eines Restaurants, also im Hofkeller. Die Feier wird aber durch das Auffinden eines Toten in der Herrentoilette überschattet. Als sich herausstellt, dass es sich um den Vertriebsleiter der Firma handelt, vermutet man den Täter unter den anwesenden Gästen. Eine vorlaute Aushilfskellnerin, selber ein bekennender Hardcore-TV-Krimi-Fan, beginnt mit ihren «Ermittlungen». Einiges kommt dabei zu Tage. Wusste der Ermordete zu viel? Waren die dubiosen Geschäfte mit Asien vielleicht das Mordmotiv? Könnte die herablassende Firmenchefin dahinter stecken, die offensichtlich ein Verhältnis mit dem Finanzchef hat? Im Laufe des Abends tun sich menschliche Abgründe auf. Diese werden mit viel Wortwitz und überraschenden Wendungen serviert. Co-Regisseurin Bigna Körner, selber professionelle Schauspielerin und in Wil wohnhaft zum Stück. «Ich kenne den Schweizer Autor persönlich und schätze diesen sehr, denn er versteht es, mit viel Humor auch die passende Situationskomik in den Krimi zu verpacken. Angepasst haben wir wenig, allenfalls leicht gekürzt. Was ich aber zusammen mit Erwin Freitag gemacht habe, ist den regionalen Bezug mit einzubringen und das, so hoffe ich, sorgt sicher für Schmunzler. Sie meint weiter: «Das Stück ist aber leicht verdaulich, trotz der Leiche im Hofkeller.»
Der Feinschliff
Die fünf Schauspieler/innen, nämlich Sabine Heinrich (Firmenchefin), Chatrina Niederberger (Aushilfskellnerin) Walter Dönni (Produktionsleiter), Erwin Marchand (Finanzchef) und Peter Schmidhauser (Komiker und DJ) stecken nun mitten in den Schlussproben. «Ferien sind ab jetzt tabu und die Festtage dienen als Erholung», so Walter Dönni. «Spass beiseite, doch die Arbeit an den Details und der Sicherheit, ob als Schauspieler oder in der Technik, machen das gewisse Etwas bis zum vollendeten kriminellen Genuss, und zwar für uns wie die Gäste.»
Theater- und Gaumengenuss
«Die Kombination von heiterem Theaterspiel und Gaumengenuss ist bei einem breiten Publikum beliebt und gefragt. Das Konzept besteht darin, dass sich Essen und Spiel regelmässig abwechseln und damit einen Rahmen für einen gemütlichen Abend im Kreise von Freunden und Bekannten bieten», so Dönni zum Erfolgsrezept für die Inszenierung und dies basiert auf langjährige Erfahrungen.
Die bisherige Resonanz dürfe als sehr erfreulich bezeichnet werden, denn über 50 Prozent der Tickets sind bereits reserviert. «Da wir den ganzen Raum bespielen, gibt es eigentlich nur gute Plätze», so Dönni.
Daten und Fakten
Tickets können im Internet auf der Homepage www.buehne70.ch oder der Tourist Info Wil, Telefon 071 913 53 00 bzw. E-Mail touristinfo@stadtwil.ch bestellt werden. Die Premiere findet am Dienstag, 29. Dezember statt. Danach wird das Stück weitere 17 Mal aufgeführt. Infos zu Aufführungsdaten und Menü gibt es ebenfalls auf www.buehne70.ch.
Hermann Rüegg