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Samstag, 6. März 2021
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Ich lese: Der Genfer Staatsrat Pierre Maudet sei wegen Vorteilsannahme gerichtlich verurteil worden. Er hat sich und seine Familie auf eine sehr teure, bezahlte Luxusreise an ein Autorennen nach Abu Dhabi einladen lassen. Er muss neben einer hohen... weiterlesen
Theoretisch verfügt die Schweiz über Pandemie-Erfahrung. Die Behörden agierten während der Spanischen Grippe 1918 ähnlich wie heute. Daraus könnte man lernen. weiterlesen
TV: «Dunkirk» Im Frühjahr 1940 haben Hitlers Truppen Belgien, Holland und Teile Frankreichs überrannt und die übrig gebliebenen französisch-britischen Streitkräfte in einem kleinen Küstengebiet bei Dünkirchen eingekesselt. In einer einzigartigen... weiterlesen
Es war ein nasser Samstag im Februar 2020, als es nach 22 Uhr vor unserem Balkon plötzlich wahnsinnig hell wurde. Da war Blaulicht. Filmlicht. Mehrere Polizeiautos. Kameras. Gewusel. Und ein Haufen Polizisten. Ich, ganz Gafferin im Herz, machte es.. weiterlesen
Bild: Michael Anderegg
Werden ab dem 7. Januar durch alle 47 Länger Europas reisen: Stephanie Rickenbacher und Lui Eigenmann.
Stephanie Rickenbacher und Lui Eigenmann begeben sich im Januar auf ein grosses Abenteuer. Sie machen sich auf, ganz Europa zu erkunden.
Aadorf 47 Länder in zwei Jahren. Das ist das Ziel von Stephanie Rickenbacher und Lui Eigenmann. Der scheidende Redaktionsleiter der Winterthurer Zeitung macht sich mit seiner Partnerin auf, Europa zu erkunden. Dafür brechen die beiden, seit 13 Jahren sind sie ein Paar, ihre Zelte in Aadorf ab. «Wir wollen raus aus dem Hamsterrad», so Eigenmann. Ihre Wohnung haben sie auf Ende letzter Woche gekündigt. Ihr Mobiliar, zumindest das, was sie nicht entsorgt oder verkauft haben, in einem Kellerabteil eingestellt. «Wir haben ein Schlafzimmer im Haus meiner Mutter als Back-up oder für die Durchreise», sagt Stephanie Rickenbacher. So gebe es immer ein Zurück.
Am 7. Januar wird die Reise durch ganz Europa losgehen. Zwei Jahre wollen sie mindestens auf Reisen sein. «Am liebsten natürlich länger, wenn alles klappt», so Lui Eigenmann. Unterwegs sein werden die beiden mit einem Camper, den sie extra für die Reise angeschafft haben. «Wichtig ist vor allem aus finanzieller Sicht, dass wir selbst kochen können.» Ihnen ist bewusst, dass ein Camper nicht die umweltfreundlichste Art zu reisen ist, aber: «Man kommt damit eben problemlos an alle Orte.»
Die beiden Reisevögel machen sich nicht zum ersten Mal auf eine gemeinsame Reise. Die erste Destination, die sie besuchten, war früh in ihrer Beziehung als Teenager mit dem Zug das Tessin. Darauf folgten viele weitere Ferienreisen. Meist mit dem Auto. Ihre Leidenschaft für das Neue fand dann 2012 in einer zehnmonatigen Weltreise ihren Höhepunkt. Bereits damals liessen sie alles hinter sich. Sie besuchten 15 Länder auf der ganzen Welt. Dafür hatten sie ein Budget von 80'000 Franken. «Wir haben uns die Reise einiges Kosten lassen und wollten auf nichts verzichten», so Lui Eigenmann. Sie hätten nicht jeden Franken zwei Mal umdrehen wollen, sondern liessen es sich gut gehen, ergänzt seine Freundin. Und wie sehen die Finanzen diese Mal aus? Genau in die Karten schauen lassen wollen sich die beiden nicht, machen aber klar: «Es ist definitiv weniger als das letzte Mal», sagt Stephanie Rickenbacher. Sie hätten die letzten vier Jahre für die Europareise einiges auf die Seite gelegt. Sie hätten sparsam, aber trotzdem gut gelebt: «Wenig Ausgang, nur ein Auto und günstige Ferien waren die letzten vier Jahre angesagt.»
Die 28-Jährige Eventmanagerin, die im Sommer zwei Monate als Reiseleiterin in Spanien tätig war, und der 29-jährige Journalist, werden unterwegs arbeiten, um ihre Reise verlängern zu können. Dafür gründeten sie eine Firma sowie die Plattform «www.comewithus2.com». Geplant sind darauf ein Blog sowie ein Video-Blog (Vlog). «Ich bin absolut Social-Media-süchtig», sagt Lui Eigenmann mit einem Schmunzeln im Gesicht. Auf ihren Plattformen werden die beiden Reiseberichte, Interviews und genaue Dokumentationen über ihre Reise und die Destinationen veröffentlichen. «Diese dienen dann als perfekter Ratgeber für andere, die allenfalls auch einen Roadtrip in ein bestimmtes Land planen», so Lui Eigenmann. Zu den Informationen, die sie streuen möchten, gehören Routen, spezielle Bräuche oder auch örtliche Gesetze. Stephanie Rickenbacher wird sich wenn möglich Jobs im Tourismus-Bereich suchen. Vor ihrem Ausflug nach Spanien arbeitete sie längere Zeit auf einem Erlebnishof. «Möglich sind auch Jobs, um die lokale Bevölkerung und Kultur kennenzulernen. Sicher will ich mich auch im Bereich Tierschutz engagieren», so Rickenbacher.
Auch mit dem Thema Sicherheit mussten sich die beiden auseinandersetzen. «Man macht sich Gedanken über Terrorismus. Angst haben wir aber nicht», so Lui Eigenmann. Auch wie es wohl in diktatorisch geführten Ländern sein wird, sind die beiden gespannt. Dafür haben sie sich über alle Länder beim Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) informiert. «Wir suchen die Action und das Abenteuer», so Lui Eigenmann.
Schon immer wollten die beiden Thurgauer ein gemeinsames Projekt umsetzen. Mit der Europareise wird dieser Wunsch nun Realität. Seit August befinden sie sich in der Detailplanung. Sie unternehmen das Abenteuer auch für ihre Beziehung: «Wir hatten beide wirklich tolle Jobs, die uns aber leider oft und viel in Anspruch nahmen und nur wenig Zeit füreinander liessen», erklärt Lui Eigenmann. Auf der Reise sei dies dann zum Glück anders, ergänzt Rickenbacher.
Die Naturliebhaber wollen die Chance jetzt nutzen, da sie noch frei und ungebunden sind. «Hätten wir beispielsweise ein Kind, wäre das nicht möglich», so Stephanie Rickenbacher. Einzig Kater Jamie würde sie hier halten. «Aber er und auch wir werden die Distanz verkraften. Bei meiner Mutter wird es ihm gut gehen», sagt sie mit einem leicht wehmütigen Blick auf den orangen Kater.
Einen Plan B haben sich die beiden nicht überlegt. Das sei nur kontraproduktiv. «Wir wollen unsere ganze Energie in dieses Projekt stecken. Mit einem Plan B wäre dies wohl nicht so», sagt Stephanie Rickenbacher. Wohin sie als erstes reisen, wollen die beiden noch nicht verraten. Es werde aber wohl in Richtung Süden gehen. Genaueres geben sie erst am Abschiedsfest bekannt, von dem aus die beiden dann direkt losfahren werden.
Michael Anderegg
Bild: Michael Anderegg
Werden ab dem 7. Januar durch alle 47 Länger Europas reisen: Stephanie Rickenbacher und Lui Eigenmann.
Stephanie Rickenbacher und Lui Eigenmann begeben sich im Januar auf ein grosses Abenteuer. Sie machen sich auf, ganz Europa zu erkunden.
Aadorf 47 Länder in zwei Jahren. Das ist das Ziel von Stephanie Rickenbacher und Lui Eigenmann. Der scheidende Redaktionsleiter der Winterthurer Zeitung macht sich mit seiner Partnerin auf, Europa zu erkunden. Dafür brechen die beiden, seit 13 Jahren sind sie ein Paar, ihre Zelte in Aadorf ab. «Wir wollen raus aus dem Hamsterrad», so Eigenmann. Ihre Wohnung haben sie auf Ende letzter Woche gekündigt. Ihr Mobiliar, zumindest das, was sie nicht entsorgt oder verkauft haben, in einem Kellerabteil eingestellt. «Wir haben ein Schlafzimmer im Haus meiner Mutter als Back-up oder für die Durchreise», sagt Stephanie Rickenbacher. So gebe es immer ein Zurück.
Am 7. Januar wird die Reise durch ganz Europa losgehen. Zwei Jahre wollen sie mindestens auf Reisen sein. «Am liebsten natürlich länger, wenn alles klappt», so Lui Eigenmann. Unterwegs sein werden die beiden mit einem Camper, den sie extra für die Reise angeschafft haben. «Wichtig ist vor allem aus finanzieller Sicht, dass wir selbst kochen können.» Ihnen ist bewusst, dass ein Camper nicht die umweltfreundlichste Art zu reisen ist, aber: «Man kommt damit eben problemlos an alle Orte.»
Die beiden Reisevögel machen sich nicht zum ersten Mal auf eine gemeinsame Reise. Die erste Destination, die sie besuchten, war früh in ihrer Beziehung als Teenager mit dem Zug das Tessin. Darauf folgten viele weitere Ferienreisen. Meist mit dem Auto. Ihre Leidenschaft für das Neue fand dann 2012 in einer zehnmonatigen Weltreise ihren Höhepunkt. Bereits damals liessen sie alles hinter sich. Sie besuchten 15 Länder auf der ganzen Welt. Dafür hatten sie ein Budget von 80'000 Franken. «Wir haben uns die Reise einiges Kosten lassen und wollten auf nichts verzichten», so Lui Eigenmann. Sie hätten nicht jeden Franken zwei Mal umdrehen wollen, sondern liessen es sich gut gehen, ergänzt seine Freundin. Und wie sehen die Finanzen diese Mal aus? Genau in die Karten schauen lassen wollen sich die beiden nicht, machen aber klar: «Es ist definitiv weniger als das letzte Mal», sagt Stephanie Rickenbacher. Sie hätten die letzten vier Jahre für die Europareise einiges auf die Seite gelegt. Sie hätten sparsam, aber trotzdem gut gelebt: «Wenig Ausgang, nur ein Auto und günstige Ferien waren die letzten vier Jahre angesagt.»
Die 28-Jährige Eventmanagerin, die im Sommer zwei Monate als Reiseleiterin in Spanien tätig war, und der 29-jährige Journalist, werden unterwegs arbeiten, um ihre Reise verlängern zu können. Dafür gründeten sie eine Firma sowie die Plattform «www.comewithus2.com». Geplant sind darauf ein Blog sowie ein Video-Blog (Vlog). «Ich bin absolut Social-Media-süchtig», sagt Lui Eigenmann mit einem Schmunzeln im Gesicht. Auf ihren Plattformen werden die beiden Reiseberichte, Interviews und genaue Dokumentationen über ihre Reise und die Destinationen veröffentlichen. «Diese dienen dann als perfekter Ratgeber für andere, die allenfalls auch einen Roadtrip in ein bestimmtes Land planen», so Lui Eigenmann. Zu den Informationen, die sie streuen möchten, gehören Routen, spezielle Bräuche oder auch örtliche Gesetze. Stephanie Rickenbacher wird sich wenn möglich Jobs im Tourismus-Bereich suchen. Vor ihrem Ausflug nach Spanien arbeitete sie längere Zeit auf einem Erlebnishof. «Möglich sind auch Jobs, um die lokale Bevölkerung und Kultur kennenzulernen. Sicher will ich mich auch im Bereich Tierschutz engagieren», so Rickenbacher.
Auch mit dem Thema Sicherheit mussten sich die beiden auseinandersetzen. «Man macht sich Gedanken über Terrorismus. Angst haben wir aber nicht», so Lui Eigenmann. Auch wie es wohl in diktatorisch geführten Ländern sein wird, sind die beiden gespannt. Dafür haben sie sich über alle Länder beim Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) informiert. «Wir suchen die Action und das Abenteuer», so Lui Eigenmann.
Schon immer wollten die beiden Thurgauer ein gemeinsames Projekt umsetzen. Mit der Europareise wird dieser Wunsch nun Realität. Seit August befinden sie sich in der Detailplanung. Sie unternehmen das Abenteuer auch für ihre Beziehung: «Wir hatten beide wirklich tolle Jobs, die uns aber leider oft und viel in Anspruch nahmen und nur wenig Zeit füreinander liessen», erklärt Lui Eigenmann. Auf der Reise sei dies dann zum Glück anders, ergänzt Rickenbacher.
Die Naturliebhaber wollen die Chance jetzt nutzen, da sie noch frei und ungebunden sind. «Hätten wir beispielsweise ein Kind, wäre das nicht möglich», so Stephanie Rickenbacher. Einzig Kater Jamie würde sie hier halten. «Aber er und auch wir werden die Distanz verkraften. Bei meiner Mutter wird es ihm gut gehen», sagt sie mit einem leicht wehmütigen Blick auf den orangen Kater.
Einen Plan B haben sich die beiden nicht überlegt. Das sei nur kontraproduktiv. «Wir wollen unsere ganze Energie in dieses Projekt stecken. Mit einem Plan B wäre dies wohl nicht so», sagt Stephanie Rickenbacher. Wohin sie als erstes reisen, wollen die beiden noch nicht verraten. Es werde aber wohl in Richtung Süden gehen. Genaueres geben sie erst am Abschiedsfest bekannt, von dem aus die beiden dann direkt losfahren werden.
Michael Anderegg
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