Philipp Gattermann
kombiniert Schreinerei mit seiner Leidenschaft für den Naturschutz.
Domenico Mammoliti vor seiner kaputten Fensterscheibe, die ein noch Unbekannter (r.) zerstört hat.
Vandalismus an der Wilerstrasse: Die Pizzeria von Domenico Mammoliti wurde Opfer eines bislang noch unbekannten Täters, der mit Steinen schmiss
Sirnach Ein Loch in der Gipswand, gleich zwei beschädigte Fahrzeuge, mehrere Fensterscheiben und ein fassungsloser Besitzer: Domenico Mammoliti. Als er nach der Tatnacht in sein Lokal kommt, kann er seinen Augen nicht trauen. Umgehend wurde die Vandalenattacke der Polizei gemeldet und auf den sozialen Medien geteilt. Doch der Pizzabäcker mit italienischen Wurzeln ist nicht der Einzige, der in der ersten Freitagnacht im Monat September eine böse Überraschung erlebte. Andere Geschäfte wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen.
Domenico Mammoliti, seit April sind Sie in Sirnach tätig. Können Sie uns erzählen, was in der Tatnacht passiert ist?
Am vorletzten Freitagmorgen erhielt ich einen Anruf von meinem Vater. Er war vor mir in der Pizzeria und hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Als ich ankam, sah ich, dass eine Scheibe eingeschlagen war und Steine auf dem Boden lagen. Ein Auto hatte sogar ein Loch in der Scheibe. Sofort haben wir die Polizei verständigt und sie war kurz darauf vor Ort. Die Polizei hat die Scheibe der Eingangstüre aus Sicherheitsgründen bereits abgeklebt. Offenbar hatte jemand in dieser Nacht auf der ganzen Wilerstrasse randaliert.
Welche Emotionen durchlebten Sie an jenem Freitagmorgen?
Von Fassungslosigkeit bis Wut war alles dabei.
Gab es auch bei anderen Geschäften und Fahrzeugen Schäden?
Ja, die gab es. Wir konnten auf den Überwachungskameras von anderen Geschäften sehen, dass auch dort Schäden entstanden sind.
Haben Sie eine Vermutung, wer für diese Taten verantwortlich sein könnte?
Ehrlich gesagt, habe ich keine persönliche Vermutung. Ich vermute, dass es jemand war, der aus Langeweile gehandelt und einfach nur Unsinn gemacht hat. Ein Trottel eben, der nicht nachdachte.
Jemand also, der es nicht explizit auf Ihre Pizzeria abgesehen hat?
Ja, genau. Wäre ich keine Pizzeria, sondern eine Postfiliale, dann wären die Steine genauso geflogen, vermute ich. Alle betroffenen Geschäfte oder Fahrzeughalter haben nichts miteinander zu tun.
Können Sie uns mehr über die Art der Schäden erzählen?
Der eine Stein hat bei beiden Lieferautos Schäden hinterlassen, die Scheibe der Eingangstüre wurde eingeschlagen und der zweite Stein wurde durch die Scheibe in die Gipswand geworfen. Alles, was ich in meinem Laden aufgebaut habe, ist Hand- und Detailarbeit. Es ist viel Arbeit in diese Pizzeria geflossen. Solche Zerstörungen sind einfach inakzeptabel.
Wie gehen Sie persönlich mit dieser Situation um?
Es ist das erste Mal, dass so etwas bei uns passiert ist, und es ist frustrierend. Es ergibt keinen Sinn, Dinge zu beschädigen und anderen Menschen Schaden zuzufügen, wovon der Täter gar keinen Nutzen hat. Heutzutage gibt es zum Glück hochauflösende Kameras und wir haben die Bilder bereits an die Polizei weitergegeben. Wir hoffen, dass sie den Täter schnell identifizieren können.
Welche Strafen würden Sie sich für den Verursacher wünschen?
Ich finde, der Verursacher sollte nicht einfach davonkommen. Er sollte angemessene Strafen erhalten und Schadensersatz zahlen müssen, um die Konsequenzen seines Handelns zu spüren. Nur so wird er begreifen, dass solche Taten niemals toleriert werden dürfen. Es soll ihn besonders hinten rechts schmerzen (schmunzelt).
Was, denken Sie, geht in den Köpfen solcher Menschen vor?
Das frage ich mich wirklich auch und ich weiss es selber nicht. Es handelt sich um völlig sinnlose Attacken, die keinen rationalen Grund haben. Es ist schwer nachzuvollziehen, wa-rum jemand so handeln würde und wieso man so etwas tut.
Wenn der Täter zu Ihnen in den Laden käme, hinstände und sagte: «Ich bin der schuldige Steinewerfer.», was würden Sie tun?
Ich bin mit Respekt und Anstand gross geworden und würde ihm sagen: «Setz dich hin, iss und trink was, aber verrate mir, wieso um Himmels Willen man auf so eine dumme Idee kommt.»
Von Jan Isler
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