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Freitag, 22. Januar 2021
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In letzter Zeit liest und hört man immer wieder davon, dass aufgrund der Corona-Krise psychische Krankheiten wie Depressionen zugenommen haben. Veronika Breitler, Psychiaterin aus Kirchberg, hat jedoch andere Erfahrungen gemacht.
Veronika Breitler, laut Medienberichten haben sich die Depressionen nach der Coronakrise verdreifacht. Konnten auch Sie dies feststellen?
Nein. Es ist zwar oft die Rede davon, dass psychische Erkrankungen durch Krisen zunehmen, doch ich konnte dies nicht feststellen. Im Gegenteil. Bei einigen Erkrankungen traten psychische Symptome sogar in den Hintergrund.
Weshalb?
In einer Krisensituation stellt das reale Leben genug Anforderungen an jeden. Alle werden von ihren Problemen und ihrem Innenleben eher abgelenkt.
Bei welchen psychischen Erkrankungen war das der Fall?
Menschen mit einer Sozialphobie beispielsweise waren froh über den Lockdown. Plötzlich war ihre Zurückgezogenheit gesellschaftlich akzeptiert. Aber auch Burnout gefährdete Personen fühlten sich erleichtert und konnten eher eine Entscheidung treffen wie zum Beispiel einen Job zu künden. Eine Erleichterung war auch bei vielen Leuten mit leichten Erkrankungen feststellbar. Da sie ausschlafen und sich den Tag selbst einteilen konnten, fühlten sie sich entschleunigt und fanden eher wieder zu sich selbst.
Für Hypochonder war die Krise aber wohl ein Super-Gau?
Nein, eben nicht. Auch die Hypochondrie nimmt in Krisensituationen eher ab. Sie wird total überflüssig, da es eine reale Bedrohung gibt. Plötzlich muss man sich um die wirklich Erkrankten kümmern und Hypochonder bekommen dies zu spüren.
Gab es auch Erkrankungen, die sich in der Krise schlimmer äusserten?
Ja, gerade Menschen mit Angststörungen machten sich noch mehr Sorgen als sonst. Und Menschen mit Traumata oder Belastungsstörungen erlebten die Corona-Krise teilweise als aussergewöhnliches Lebensereignis und zusätzliches Trauma. Auch das Deprimiertsein nahm bei einigen durch die Vereinsamung aufgrund der Kontaktsperre zu. Wichtig ist aber bei allen Symptomen, wie gut das soziale Umfeld die Person auffängt.
Welchen Einfluss hatte das Coronavirus auf Beziehungen?
Familien mit Kindern, die zu Hause beaufsichtigt werden mussten, waren manchmal überfordert. Auf glückliche Beziehungen hatte das Coronavirus einen positiven Einfluss, da man sich wieder mehr Zeit füreinander nehmen konnte. Über unglückliche Partnerschaften gibt es noch keine Statistiken. Singles nutzten klassische Partnerbörsen seltener, dafür nahm das Online-Dating zu.
Wie unterstützten Sie Menschen, die besonders unter der Krise litten?
Grundsätzlich informierten wir all unsere Patienten frühzeitig und sehr genau über die aktuellen Sicherheitsmassnahmen. Um Personen mit Angststörungen und Traumata kümmerten wir uns vermehrt und gaben nützliche Techniken und Steuerungsmöglichkeiten mit auf den Weg.
Und welche Themen verunsichern Ihre Patienten zurzeit am meisten?
Viele fragen sich, worauf man zurzeit achten sollte und ob die Gesichtsmasken nun wirklich wirken. Wir haben schon ab Februar dazu geraten. Mittlerweile sind alle Zweifel ausgeräumt: Sie wirken mit Sicherheit. Generell sind derzeit aber alle verletzlich, das betrifft nicht nur unsere Klientel , das sollte auch einmal gesagt sein. Abhängig von Biographie und Belastbarkeit kann Corona ein verändernder Einschnitt im Leben vieler sein.
Darina Schweizer
In letzter Zeit liest und hört man immer wieder davon, dass aufgrund der Corona-Krise psychische Krankheiten wie Depressionen zugenommen haben. Veronika Breitler, Psychiaterin aus Kirchberg, hat jedoch andere Erfahrungen gemacht.
Veronika Breitler, laut Medienberichten haben sich die Depressionen nach der Coronakrise verdreifacht. Konnten auch Sie dies feststellen?
Nein. Es ist zwar oft die Rede davon, dass psychische Erkrankungen durch Krisen zunehmen, doch ich konnte dies nicht feststellen. Im Gegenteil. Bei einigen Erkrankungen traten psychische Symptome sogar in den Hintergrund.
Weshalb?
In einer Krisensituation stellt das reale Leben genug Anforderungen an jeden. Alle werden von ihren Problemen und ihrem Innenleben eher abgelenkt.
Bei welchen psychischen Erkrankungen war das der Fall?
Menschen mit einer Sozialphobie beispielsweise waren froh über den Lockdown. Plötzlich war ihre Zurückgezogenheit gesellschaftlich akzeptiert. Aber auch Burnout gefährdete Personen fühlten sich erleichtert und konnten eher eine Entscheidung treffen wie zum Beispiel einen Job zu künden. Eine Erleichterung war auch bei vielen Leuten mit leichten Erkrankungen feststellbar. Da sie ausschlafen und sich den Tag selbst einteilen konnten, fühlten sie sich entschleunigt und fanden eher wieder zu sich selbst.
Für Hypochonder war die Krise aber wohl ein Super-Gau?
Nein, eben nicht. Auch die Hypochondrie nimmt in Krisensituationen eher ab. Sie wird total überflüssig, da es eine reale Bedrohung gibt. Plötzlich muss man sich um die wirklich Erkrankten kümmern und Hypochonder bekommen dies zu spüren.
Gab es auch Erkrankungen, die sich in der Krise schlimmer äusserten?
Ja, gerade Menschen mit Angststörungen machten sich noch mehr Sorgen als sonst. Und Menschen mit Traumata oder Belastungsstörungen erlebten die Corona-Krise teilweise als aussergewöhnliches Lebensereignis und zusätzliches Trauma. Auch das Deprimiertsein nahm bei einigen durch die Vereinsamung aufgrund der Kontaktsperre zu. Wichtig ist aber bei allen Symptomen, wie gut das soziale Umfeld die Person auffängt.
Welchen Einfluss hatte das Coronavirus auf Beziehungen?
Familien mit Kindern, die zu Hause beaufsichtigt werden mussten, waren manchmal überfordert. Auf glückliche Beziehungen hatte das Coronavirus einen positiven Einfluss, da man sich wieder mehr Zeit füreinander nehmen konnte. Über unglückliche Partnerschaften gibt es noch keine Statistiken. Singles nutzten klassische Partnerbörsen seltener, dafür nahm das Online-Dating zu.
Wie unterstützten Sie Menschen, die besonders unter der Krise litten?
Grundsätzlich informierten wir all unsere Patienten frühzeitig und sehr genau über die aktuellen Sicherheitsmassnahmen. Um Personen mit Angststörungen und Traumata kümmerten wir uns vermehrt und gaben nützliche Techniken und Steuerungsmöglichkeiten mit auf den Weg.
Und welche Themen verunsichern Ihre Patienten zurzeit am meisten?
Viele fragen sich, worauf man zurzeit achten sollte und ob die Gesichtsmasken nun wirklich wirken. Wir haben schon ab Februar dazu geraten. Mittlerweile sind alle Zweifel ausgeräumt: Sie wirken mit Sicherheit. Generell sind derzeit aber alle verletzlich, das betrifft nicht nur unsere Klientel , das sollte auch einmal gesagt sein. Abhängig von Biographie und Belastbarkeit kann Corona ein verändernder Einschnitt im Leben vieler sein.
Darina Schweizer
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