Ein Stamm zum Gedenken an einen grossen Baum

Oberuzwil Sie war wohl der heimliche Star des Ottiker-Parks. Ihre Ausmasse waren riesig und die grossen Äste spendeten den Menschen Schatten und boten den Vögeln Nahrung und einen Nistplatz. Für viele Oberuzwiler war die Rotbuche schon immer da und gehörte einfach zum Park an der Verzweigung Wiesental- und Morgenstrasse. In den Abendstunden des 24. Augusts fegte ein Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten über die Schweiz. Auch in Oberuzwil und Umgebung sorgte das Unwetter für Ungemach. Betroffen davon war auch die mächtige Rotbuche im Ottiker-Park. Sie konnte dem stürmischen Wind nicht standhalten und donnerte krachend zu Boden. Das Ausmass der Verwüstung war am Tag danach unübersehbar und lockte zahlreiche Passanten an. Ungläubiges Staunen und Sichbewusstwerden was ein Sturm anrichten kann, standen den Menschen ins Gesicht geschrieben. Mittlerweile ist von den Spuren jener Nacht kaum noch etwas zu sehen. Einzig der Rotbuchenstamm erinnert noch daran. Die WN haben bei der Gemeinde nachgefragt, was es mit dem Gedenkstamm auf sich habe. «Da das Interesse der Bevölkerung an diesem Baum sehr gross war und auch zahlreiche Rückmeldungen eingegangen sind, hat der Werkhof in Absprache mit dem Gemeindepräsidenten einen kleinen Platz im Ottiker-Park erstellt, wo ein Teil des gefällten Stamms für einige Zeit ausgestellt wird», erklärt Dario Lauener, Mitarbeiter der Bauverwaltung. Die Rotbuche sei gemäss Zählung der Jahresringe sicher über 100 Jahre alt. Sie sei auch in der Schutzverordnung der Gemeinde Oberuzwil aufgeführt. «Aus diesem Grund muss der Gemeinderat über die Ersatzpflanzung des Baumes entscheiden. Darüber wird an der nächsten Gemeinderatssitzung diskutiert», sagt Lauener.

Von Andreas Lehmann