Rudolf Kuhn
schiesst Silberjodidraketen in den Himmel um Hagel abzuwehren.
Ab Januar führt Katharina Meier die Geschicke der Gemeinde Lütisburg.
In gut zwei Monaten erfolgt ein Wechsel an der Spitze der Gemeinde Lütisburg. Diesen Dienstag ist es nun einen Monat her, dass Katharina Meier zur neuen Gemeindepräsidentin gewählt wurde. Mit den WN spricht sie über ihre Pläne.
Lütisburg Katharina Meier, als Frau in einer Führungsposition – was treibt Sie persönlich an, Gemeindepräsidentin zu werden?
In Lütisburg aufgewachsen, liegt mir die Gemeinde am Herzen. Deshalb hatte ich mich entschieden, mich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen.
Am Dienstag war es einen Monat her, dass Sie die Wahl zur Gemeindepräsidentin gewannen. Was ging Ihnen damals als Erstes durch den Kopf?
Das klare Ja freute mich ungemein und ist für mich Zeichen grossen Vertrauens. Nun gilt es, diesem gerecht zu werden. Ich gehe die neue Arbeit somit auch mit grossem Respekt an.
Sie sind ein Vorbild für viele Frauen in unserer Region. Welche Herausforderungen haben Sie als Frau auf Ihrem politischen Weg erlebt, und wie sind Sie damit umgegangen?
Wenn das so ist, ist das schön. Wichtig ist, auf seinem Weg sich selbst und seinen Überzeugungen treu zu bleiben. Das habe ich versucht und ist mir offensichtlich nicht schlecht gelungen.
In vielen Gemeinden und Städten gibt es nach wie vor einen geringen Anteil von Frauen in politischen Ämtern. Warum?
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mag mit ein Grund sein, dass sich weniger Frauen für ein Amt zur Verfügung stellen. Mir persönlich ist es nicht schwergefallen. So gilt es sicher, Frauen weiterhin zu ermutigen, sich zu engagieren.
Haben Sie das Gefühl, dass Frauen in der Politik anders wahrgenommen oder behandelt werden als Männer?
Ich persönlich habe das nicht so erfahren. Mir ist es wichtig, die Menschen nach ihren Taten und ihren Qualitäten zu messen und nicht aufgrund ihrer Krawatten oder Blusen – und dafür setze ich mich auch ein.
Glauben Sie, dass Frauen in der Politik stärker unter Druck stehen, eine Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden?
Bei klassischen Rollenteilungen in Partnerschaften und Familien kann das wohl zutreffen. Heute sind die familiären Situationen allerdings vielfältiger und freier gestaltbar.
Was glauben Sie, könnten Frauen in Führungspositionen besonders gut zur Gemeindeentwicklung beitragen?
In der Politik ist es aus meiner Sicht wichtig, dass unterschiedliche Fähigkeiten und Blickwinkel eingebracht werden, welche die Bevölkerung abbilden – und da gehören alle dazu, selbstverständlich auch die Frauen.
Würden Sie selbst gerne als Mentorin für junge Frauen in der Politik auftreten, und wenn ja, wie?
Wenn dies gefragt ist, dann habe ich selbstverständlich ein offenes Ohr für junge Menschen.
Gibt es spezifische Themen oder Anliegen, die Frauen in Lütisburg Ihrer Meinung nach besonders betreffen und die Sie stärker in den Fokus rücken möchten?
Die Gemeinde erfüllt in erster Linie die von der Verfassung vorgegebenen Aufgaben. Anliegen der Bürgerschaft, egal ob Mann oder Frau, wollen dabei ernst genommen werden. Geschlechterspezifische Anliegen nehme ich selbstverständlich ernst, stehen aber nicht zuoberst auf meiner Agenda.
Wie sehen Sie persönlich die Rolle als Frau in einer Führungsposition?
Grundsätzlich finde ich es schade, dass bei einer Wahl einer Frau in ein Amt, sie grossmehrheitlich auf ihr Frausein reduziert wird. Dies sollte müssig sein, haben wir doch seit über 50 Jahren das Wahl- und Frauenstimmrecht, und es haben sich seither unzählige Frauen in unterschiedlichen Ämtern eingesetzt. Eine Frau in einer Führungs- oder Leitungsposition zu sehen, sollte selbstverständlich sein. Doch es braucht offensichtlich immer noch Zeit, und es gilt weiterhin, an dieser gesellschaftlichen Entwicklung weiterzuarbeiten.
dot
Lade Fotos..