Susanne Hartmann
informierte über die neusten
Entwicklungen im Projekt Wil West.
Der Firmenraum von Emanuel Schwarz platzte aus allen Nähten. Das Interesse am Keflam-Podiumsabend in Bütschwil war riesig. Die Befürworter und Gegner lieferten sich eine teils hitzige Debatte zur Abstimmung vom 19. November.
Bütschwil Nein zum unnötigen Umbau der Ottilienstrasse in Bütschwil, lautet das Credo des Komitees für echte flankierende Massnahmen (Keflam) in Bütschwil. Anlässlich der kommenden Abstimmung vom 19. November lud das Keflam vergangene Woche zum Podiumsgespräch in den Räumen der Schwarz AG. Dass das Thema in Bütschwil wichtig ist, zeigte sich am Publikumsaufmarsch und der Tatsache, dass weitere Stuhlreihen herbeigeschafft werden mussten, um dem Andrang Herr zu werden.
Bevor die Podiumsdiskussion mit dem Keflam-Präsidenten Fritz Rutz, Christian Vogel (SVP und Keflam Vorstand), Adrian Gmür (Die Mitte) und Hans Jörg Furrer (FDP) begann, erörterte Remo Gähwiler, Tiefbauamt Kanton St.Gallen die Situation. Folglich wird die Ottilienstrasse im Engelbüel zur Mosnangerstrasse begradigt. Zudem soll Erstere bauliche Anpassungen (Trottoir durchgehend auf der Nordseite, Versetzung Fussgängerstreifen Bereich Restaurant Wies) erhalten. Dort, wo die Ottilienstrasse in die Mosnangerstrasse mündet, wird quer über die Mosnangerstrasse ein erhöhtes Trottoir gebaut. Ziel des Kantons sei es vor allem, sichere Strassen für alle Verkehrsteilnehmer zu bauen. Das Projekt kostet rund 3,3 Millionen Franken, wovon der Kanton, 2,2 Millionen beisteuert.
Moderiert wurde das Podium von Urs Hemm, Redaktor Toggenburger Tagblatt, der als erstes die neue erhöhte Trottoirüberfahrt ansprach. «Der Kanton möchte den ganzen Verkehr, rund 2500 Fahrzeuge täglich, über die Ottilienstrasse leiten. Das erhöht das Gefahrenpotenzial insbesondere für die Schüler. Zudem wirkt der neue Übergang wie eine Sprungschanze», sagte Christian Vogel.
Dies konterte Adrian Gmür umgehend: «Wenn man von Verkehrsumlenkung spricht, generiert das nicht mehr Verkehr. Das erhöhte Trottoir spürt man, aber man kann nicht von einer Schanze sprechen. Da die Kurve der Mosnangerstrasse immer noch vorhanden ist, wird der Verkehr auch nicht schneller.» Die Strasse müsse angepasst werden, damit ein Lastwagen und ein Auto gefahrlos kreuzen können, erklärte Gähwiler. Diesbezüglich bringt Hans Jörg Furrer den Fussgängerstreifen beim Alterszentrum Solino ins Spiel. «Die Trottoirerhöhung zur Kirchgasse beträgt vier Zentimeter. Dort hat es einen Fussgängerstreifen beim Solino, den einige Schulkinder queren. Dieser ist, verglichen mit dem Fussgängerstreifen an der Ottilienstrasse, schlechter einsehbar. Also dient das neue Trottoir der Verkehrssicherheit, sagte Furrer. Für Fritz Rutz ist klar, dass mit dieser Trottoirüberfahrt der Weg frei wird zur Ottilienstrasse. «Man kann das Auto rollen lassen und beschleunigt so. Meines Erachtens müsste diese Trottoirüberfahrt in Moslig gebaut werden und nicht hier», sagte der Keflam Präsident.
Aus Sicht des Keflam ist die Investition für den Umbau der Strasse ungenügend. «Wenn wir schon 3,3 Millionen Franken investieren, dann richtig. Das Geld sollte für die Lan-genrainstrasse eingesetzt werden. Diese führt von Mosnang nach Lütisburg Station und wir möchten, dass die Strasse im Tausch mit der Ottilienstrasse zur Kantonsstrasse wird», erklärte Vogel. Nebst dem finanziellen Aspekt wurden auch mögliche Enteignungen an der Ottilienstrasse und der Ausbau der Langenrainstrasse thematisiert. Ebenso wurden aus dem Plenum Fragen an die Podiumsteilnehmer gestellt. Dabei wurde unter anderem auch der mögliche Zeithorizont im Falle eines Strassentauschs angesprochen. Die Debatte sorgte zum Teil für erhitzte Gemüter und das letzte Wort dürfte noch nicht gesprochen sein. Man wird sehen, wie sich die Bütschwiler am 19. November entscheiden.
Von Andreas Lehmann
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