Daniel Gerber
bleibt dem Stadtparlament eine weitere Legislatur erhalten.
Mitte April zeigte das Thermometer landesweit sommerliche Temperaturen. Knapp eine Woche darauf meldete sich der Winter mit frostigen Temperaturen und Schnee zurück. Welche Auswirkungen der späte Kälteeinbruch auf die Vegetation und insbesondere die Obstkulturen hatte, wollten die WN von Obstbauer Alois Schilliger wissen.
Niederglatt Auf dem Weg zum Bauernhof von Alois Schilliger schweift der Blick von Uzwil herkommend zum tief verschneiten Säntis. Nur wenige Tage ist es her, da lag auch über den blühenden Bäumen in Schilligers Obstgärten noch eine dicke Schneeschicht. Eigentlich sind Schneefälle im April nichts Aussergewöhnliches. Die Dauer der Kälteperiode lag dennoch über dem Durchschnitt.
Alois Schilliger, über wie viele Obstbäume verfügt Ihr Landwirtschaftsbetrieb?
Auf unserem Land stehen etwa 740 Hochstammbäume. Rund vier Fünftel davon sind Kernobstbäume und ein Fünftel Steinobst. Zusätzlich kultivieren wir circa 8000 Niederstammbäume.
Ihr Betrieb ist in Fachkreisen weitherum dafür bekannt, dass Sie in Ihrem Sortengarten alte Obstsorten kultivieren und pflegen. Von wie vielen Apfel- und Birnensorten sprechen wir?
Auf unseren Bäumen gedeihen gut 250 verschiedene Apfelsorten. Birnen dagegen haben bei uns eine untergeordnete Rolle.
Was hat Sie dazu motiviert, einen Sortengarten zu pflanzen?
Anstoss dazu gab ein Projekt auf Bundesebene. Bei dem Projekt geht es um die Erhaltung von Genressourcen und der Artenvielfalt. Die Erhaltung von Obstbäumen ist nur mit lebenden Kulturen möglich.
Wenn man aktuell über Land fährt, sieht man nicht selten Bäume, die auch nach der Schneeperiode in voller Blüte stehen. Stimmt Sie das optimistisch?
Die Blüten selbst sagen noch nicht viel über mögliche Frostschäden aus. Wenngleich zum aktuellen Zeitpunkt noch keine seriöse Aussage über den effektiven Ernteausfall gemacht werden kann, bin ich im Moment dennoch optimistisch.
Was genau stimmt Sie so positiv?
Das vergangene Jahr war ein eher schwaches Erntejahr, wodurch sich die Bäume erholen und kräftigen konnten. Entsprechend stark fiel die die diesjährige Blüte aus. Wenn man bedenkt, dass bereits 20 Prozent einer Vollblüte für den Vollertrag eines Obstbaumes ausreichen, so relativieren sich mögliche Frostschäden doch sehr.
Wodurch werden die Obstbäume bestäubt, durch Wind, durch Bienen oder durch andere Insekten?
Bienen und Wildbienen, zu denen etwa auch die Hummeln gehören, sind hauptverantwortlich für die Befruchtung der Blüten. Der Wind hat dabei genauso wenig Bedeutung wie andere Insekten.
Was ist schlimmer für die Obstbäume: Schneefall, Frost oder das Ausbleiben des Bienenflugs aufgrund ungünstiger Witterung?
Schnee kann man nahezu ignorieren. Frost ist viel schlimmer. Am stärksten wirkt sich Schneefall mit darauffolgenden klaren Frostnächten aus. Bezüglich Bienenflug kommt es auf die Dauer der jeweiligen Wetterlage an. Je länger eine Schlechtwetterlage anhält, umso negativer fällt sie ins Gewicht.
Schneefälle sind im April nichts Aussergewöhnliches. Eine ähnliche Wettersituation hatten wir im Jahr 2017. Die Folge waren damals grosse Ausfälle bei der Obsternte. Sehen Sie Parallelen zur damaligen Situation?
Der Kälteeinbruch von Ende April war im Vergleich zu 2017 relativ harmlos. Vor sieben Jahren gab es nämlich genau die angesprochenen Schneefälle mit darauffolgenden intensiven Frostnächten. Damals hatten wir auf unserem Hof praktisch einen Totalausfall der Ernte zu beklagen.
Woran lässt sich erkennen, wie stark der Frost der Vegetation und den Blüten zugesetzt hat?
Die erfrorenen Blüten fallen ab. Ob die Früchte selbst Schäden davongetragen haben, würde man bei einem Augenschein feststellen. Ich persönlich sehe in der Regel davon ab. Es lässt sich im Nachhinein eh nichts mehr retten. Was bringt da eine solche Kontrolle, frage ich mich.
Wann lassen sich seriöse Aussagen dazu machen, inwieweit die jüngste Frostperiode zu Ernteausfällen geführt hat?
Das wird noch einige Zeit dauern, bis ich dazu etwas sagen könnte. In ein paar Wochen weiss man mehr.
Gäbe es Versicherungslösungen, mit welchen Obstbauern ihre Ernte absichern könnten?
Die gäbe es in der Tat, ja. Wir haben uns gegen eine solche Lösung entschieden. Stattdessen ergreifen wir Schutzmassnahmen, soweit diese möglich sind.
Auf welche Art von Schutzmassnahmen greifen Sie zurück?
Es gibt unterschiedliche Methoden, mit denen wir unsere Steinobstbäume vor Frost schützen. Wir wenden prioritär die Frostberegnung an. Dabei wird ein Foliendach über die Obstbaumanlage gespannt und da-runter Wasser versprüht, was zu einem leichten Temperaturanstieg führt. Als weitere Methode erwärmen wir die Luft mit dem «Frost-guard», einer Kombination aus Gasbrenner und Lüfter. Schliesslich setzen wir Frostkerzen ein. Dies sind in Kübel gefüllte Paraffinkerzen, welche ebenfalls zum Erwärmen der Luft eingesetzt werden.
Von Wiesy Imhof
Ein bekanntes Problem im Herbst:..
Die Stiftung Hof zu Wil hat..
Das Fernwärmeprojekt der Gemeinde..
Die Verkehrsprobleme an der..
Ein Pfad führt durch den Wald, ein..
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Lade Fotos..