Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Auf dem Pausenhof der Primarschule Herrenhof sorgen nicht nur Lehrpersonen für ein friedliches Miteinander – auch die Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung. Als Friedensstifter helfen sie, Konflikte zu lösen und ein respektvolles Schulklima zu fördern.
Niederuzwil Wenn es vormittags zur grossen Pause klingelt, versammeln sich in Windeseile rund 300 Kinder auf dem Schulhof der Primarschule Herrenhof in Niederuzwil. Acht davon tragen gelbe Leuchtwesten. «Das sind unsere Friedensstifter», verrät Schulleiter Daniel Mathieu. «Sie sind mitverantwortlich für den Frieden auf dem Pausenhof. Die Kinder werden auf diese Weise in den Schulalltag miteingebunden und lernen so, zuzuhören, erlangen Empathie und finden untereinander Lösungen.» Die Friedensstifter vom Herrenhof, weiss die pädagogische Rektorin Mirjam Meili, seien nicht die Einzigen, die im Schulraum Uzwil für Ruhe und Ordnung sorgen: «Uns ist es wichtig, dass die Werte eines respektvollen Umgangs miteinander in allen Uzwiler Schulen gelebt werden, vom Kindergarten bis zur Oberstufe. So gibt es in der Primarschule Kirchstrasse beispielsweise die Fair Kids und die Oberstufe gestaltet im Laufe des Schuljahres mit ihren Werten und Grundhaltungen verschiedene Challenges für ein respektvolles und partizipatives Miteinander.»
Die Idee zu den Friedensstiftern, erklärt Mathieu, sei vor rund sechs Jahren im Lehrerzimmer entstanden. «Eine Lehrperson hatte die Idee, die Schüler aktiv in die Pausenaufsicht miteinzubeziehen. Da war der Rest der Lehrerschaft gleich mit von der Partie.» Nicht nur die Kinder, ist sich der Schulleiter sicher, auch die Eltern können von diesem Projekt profitieren. «Die Schülerinnen und Schüler lernen eine gewaltfreie Kommunikation und können diese auch in Situationen zu Hause abrufen.»
«Friedensrstifter kann jedes Kind der fünften Klasse werden», sagt Mathieu. «Wir haben stets genug interessierte Kinder.» Damit die Primarschülerinnen und -schüler genau wissen, was zu tun ist, gibt es einen Leitfaden: «Als Erstes sollten sich die Friedensstifter ein Bild über die Situation verschaffen. Durch die Wiederholung des Geschehenen zeigen die Kinder, ob sie die Sachlage richtig verstanden haben.» Schnell kämen dann, weiss Daniel Mathieu, Emotionen ins Spiel: «Es können verschiedene Gefühle Thema sein. Vielleicht ist ein Kind aufgrund einer Aussage niedergeschlagen oder wütend. Es ist wichtig, dass die Kinder füreinander Verständnis haben.» Als nächstes gehe es an die Problemlösung. «Die Kinder besprechen, was man das nächste Mal anders machen könnte. Danach wird eine Abmachung getroffen.» Bei ihren Aufgaben unterstützt werden die Kinder jeweils von Lehrpersonen. «Die Verantwortung auf dem Pausenhof», stellt Mathieu klar, «liegt bei den Lehrpersonen. Die meisten Fälle können die Friedensstifter allerdings allein lösen.»
Damit das Thema im Schulalltag nicht untergeht, arbeiten die Kinder immer wieder an Projekten. «Vor einem Monat gestalteten die Friedensstifter mit Bookcreator ein digitales Buch mit Kurzvideos zu den Verhaltensregeln und zu Beginn des neuen Schuljahres zeigten die acht Kinder ihren ‹Gspänli› durch Rollenspiele, wie man sich auf dem Schulhof sowie untereinander verhalten sollte», erinnert sich der Schulleiter. Weitere Projekte, verrät Daniel Mathieu, seien schon angedacht, aber noch nicht pfannenfertig. «Wir bleiben dran», verspricht er.
dot
Die Zukunft der Frauengemeinschaft..
Es herrscht Investitionsbedaft beim..
Als Melanie Bösch die Spendenaktion..
Ein unscheinbarer Dorfbrunnen sorgt..
Die Badi Ghürst ist in die Jahre..
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Lade Fotos..