Simon Lumpert
kümmert sich mit seiner Frau in Zukunft um die Wiler Adventsfenster.
Rosmarie Stettler stammt aus dem Allgäu, lebte jedoch ab ihrem elften Lebensjahr in Rorschach und zog der Liebe wegen nach Uzwil.
In der Rubrik «Weisch no?» stehen jede dritte Woche Seniorinnen und Senioren aus dem Einzugsgebiet der WN im Fokus. Diese Woche beantwortet Rosmarie Stettler (86) aus dem Seniorenzentrum Uzwil die Fragen der Redaktion und gibt einen Einblick in ihre Gedankenwelt.
Uzwil Rosmarie Stettler, welchen Beruf haben Sie gelernt?
Ich besuchte die Haushaltsschule bei den Baldegger Schwestern. Später war ich bei der Firma Bühler im Büro tätig und konnte dort verschiedene Kurse besuchen.
Welchen Beruf übten Sie bis zu Ihrer Pension aus?
Bei der Bühler AG als Sekretärin in der Abteilung Betriebsvorschriften. Dort lernte ich kurz vor der Pension noch, am PC zu arbeiten.
Woran erinnern Sie sich als Erstes, wenn Sie an Ihre Kindheit denken?
Ich wohnte auf dem Land. Mein Vater betrieb eine Käserei. Ein sehr prägendes Ereignis in meinem Leben war der frühe Tod meiner Mutter. Da ich die Älteste von fünf Kindern war, musste ich bei deren Betreuung mithelfen.
Was war Ihre liebste Süssigkeit als Kind? Und womit spielten Sie am liebsten?
Schokolade, die meine Tante aus Rorschach ab und zu schickte. Bei fünf Kindern blieb für jede Einzelne jedoch nicht viel übrig. Spielsachen hatte ich keine. Es gab auch kein Velo. Wir mussten zu Fuss zur Schule und brauchten dafür 30 Minuten. Auf dem Weg musste ich auf die kleineren Kinder achten.
Was haben die Jugendlichen heute, was Sie nicht hatten?
Viele materielle Dinge, wie beispielsweise einen Fernseher, ein Velo, Fahrzeuge, Computer oder ein Handy. Wir hatten nur ein Radio für die ganze Familie.
Wir hatten viel Platz und Freiheit auf dem Land, bewegen und im Freien zu spielen.
Wovor hatten Sie als Kind Angst und wovor heute?
Während des Zweiten Weltkriegs beim Fliegeralarm und als Friedrichshafen bombardiert wurde, hatte ich Angst.
Wie schlimm oder gut ist die Jugend von heute?
Meine Grosskinder haben viel mehr materielle Dinge als ich in ihrem Alter. Ich kenne viele Jugendliche, die mir sehr anständig und hilfs-bereit begegnen. So werde ich auf meinen Spaziergängen, bei denen ich mit meinem Spazierstock unterwegs bin, oftmals gefragt, ob ich Hilfe brauche, um über die Strasse zu gehen.
Welches ist Ihre grösste Zukunftssorge und weshalb?
Ich habe keine Zukunftssorgen (lacht). Finanziell bin ich gut abgesichert. Das Augenlicht lässt jedoch nach, und das finde ich nicht schön.
Was würden Sie als eine Jugendsünde von Ihnen bezeichnen?
Etwa im Alter von 20 Jahren habe ich mit dem Rauchen begonnen, jedoch bemerkte ich bald, dass es für mich nicht gut war. Später rauchte ich mit meinem Mann nochmals eine Zeit lang. Wir hörten jedoch beide mit der Hilfe einer Magnetopathin definitiv damit auf.
Wie gehen Sie mit dem technischen Fortschritt um? Besitzen Sie ein Mobiltelefon? Wofür nutzen Sie es und wofür nicht?
Ich besitze ein Handy, sehe aber die Zahlen und Zeichen aufgrund meiner Sehschwäche kaum noch. Ich benutze es im Notfall.
Gibt es ein Ereignis in Ihrem Leben, das Sie mit dem heutigen Wissen anders gelöst hätten?
Dazu fällt mir nichts ein. Ich fand in meinem Leben in allen Situationen einen Ausweg und meisterte alle Herausforderungen.
Welchen Rat würden Sie Ihrem 20-jährigen Ich mitgeben?
Es ist wichtig, einen Beruf zu erlernen und darin weiterzukommen. Auch sollte man Anstand gegenüber Vorgesetzten haben.
Mit welcher Entwicklung der Gesellschaft sind Sie nicht einverstanden? Welche Entwicklung begrüssen Sie?
Die vermehrten Bestrebungen, der Umwelt Sorge zu tragen, begrüsse ich sehr. Ich trage selbst einen Teil zum Umweltschutz bei, indem ich auf meinen Spaziergängen immer wieder Abfall sammle und ihn entsprechend entsorge. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr so gut Bescheid weiss, was in der Gesellschaft so alles vor sich geht.
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