Philipp Gattermann
kombiniert Schreinerei mit seiner Leidenschaft für den Naturschutz.
René Lenherr (l.) und Rickenbachs Gemeindepräsident Michael Bebie (r.) zeigen sich erfreut über das vorliegende Projekt.
Unglaublich viel Vorarbeit wurde bereits geleistet. Nun geht das Bauprojekt für das Alpbach-Quartier in Rickenbach in die nächste entscheidende Phase. René Lenherr und Michael Bebie waren über Jahre in das Projekt involviert.
Rickenbach Eine Überbauung dieser Grössenordnung braucht einen langen Atem. René Lenherr betreut das Bauvorhaben im Dorfzentrum von Rickenbach bereits seit 2016. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Kanton und den Grundeigentümern ist während acht Jahren ein Projekt entstanden, das Vorzeigecharakter hat.
Die Knappheit an Wohnraum schwappt allmählich von den Agglomerationen auf den ländlichen Raum über. Als die Zentrumsüberbauung in Rickenbach in Angriff genommen wurde, war die Lage auf dem Wohnungsmarkt etwas anders. «Noch kann in Rickenbach von einem funktionierenden Wohnungsmarkt gesprochen werden», beschreibt Gemeindepräsident Michael Bebie die aktuelle Situation. So liegt die Leerstandsziffer bei knapp unter zwei Prozent, was einem ausgewogenen Markt entspricht. Dennoch betont der Gemeindepräsident, dass das Projekt im Alpbach exakt den Nerv der Zeit treffe und einem konkreten Bedarf entspreche. Insofern kommt der neue Wohnraum wie gerufen.
Ein Bauvorhaben dieser Grösse unterliegt ganz besonderen Rahmenbedingungen. So müssen etwa übergeordnete Vorgaben der Raumplanung ebenso berücksichtigt werden wie auch die Interessen der Öffentlichkeit. «Es ist ein Geben und Nehmen, bis ein Kompromiss zustande kommt», schildert René Lenherr in einem knappen Satz den langwierigen Prozess der vergangenen acht Jahre. Dass ein langer Atem nötig werden würde, bis endlich der Gestaltungsplan zur öffentlichen Auflage gebracht werden konnte, war ihm von Anfang an bewusst. «Die vorliegende Gestaltung berücksichtigt die Interessen aller Beteiligter», zeigt sich Michael Bebie überzeugt. «Fünf Personen haben das öffentliche Mitspracherecht genutzt. Die Einwände betrafen insbesondere die Gebäudehöhen, Wegabstände und das Fehlen eines Dorfcafés. Diese Anliegen wurden so weit als möglich im Gestaltungsplan berücksichtigt. Das Mitwirkungsverfahren ist in einem ausgesprochen konstruktiven Rahmen abgelaufen», so der Gemeindepräsident weiter.
Auch der Kanton hatte beim Gestaltungsplan ein entscheidendes Wort mitzureden. Aus der Vorprüfung resultierte ein 15-seitiger Bericht. «Es gab diverse kleinere Einwände, die ohne grossen Aufwand umgesetzt und in der Planung berücksichtigt werden konnten.» Und weiter weist Michael Bebie darauf hin, wie wichtig die Zusammenarbeit mit einem kompetenten Partner sei, der sich im Umgang mit Projekten dieses Volumens auskenne. Dem stimmt René Lenherr unumwunden zu. «Mit der Akkurat AG hatten wir ein erfahrenes Architekturbüro an unserer Seite, welches sich in der Entwicklung von orts- und städtebaulichen Projekten auskennt. Gerade die Vorgaben zur verdichteten Bauweise stellen die Planer vor besondere Herausforderungen. Wir sind davon überzeugt, dass im Alpbach-Quartier ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wohn- und Freiraum entstehen wird», gibt sich Rickenbachs Gemeindepräsident überzeugt.
In seiner Sitzung vom 7. Februar hat der Gemeinderat das Projekt genehmigt und seit vergangenem Freitag liegt dieses nun öffentlich auf. Auf die Frage, ob noch mit unerwarteten Einsprachen zu rechnen sei, meint Michael Bebie, dass man nicht mit grossem Widerstand rechne, der das Projekt gefährden könnte. Trotzdem seien natürlich immer noch Einsprachen möglich. «Allen Interessierten wurde bereits mit dem Mitwirkungsverfahren die Möglichkeit gegeben, sich einzubringen. Dem vorliegenden Gestaltungsplan steht nun hoffentlich nichts mehr im Weg», meint René Lenherr und rechnet im besten Fall mit einem Baubeginn Anfang 2026. «Die Realisierung des Quartiers an und für sich ist eine ausgesprochen komplexe Angelegenheit. Üblicherweise geht dem Baustart die Grundstückserschliessung der Gemeinde voraus. Beim vorliegenden Plan muss jedoch der Baustart der Tiefgarage parallel zur Erschliessung erfolgen, da diese gewissermassen darüber zu liegen kommt.»
Obwohl die Zentrumslage des Alpbach-Quartiers besondere Begleitumstände mit sich bringt, ist der Gemeindepräsident überzeugt, dass kaum mit grösseren Emissionen oder gar Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist. «Die Überbauung könnte in Etappen erfolgen. Eine vorgängige Koordination mit der Gemeinde ist unerlässlich und muss auch hinsichtlich der Strassenumlegung und der Werkleitungen gut abgesprochen sein», so Michael Bebie. Auch hofft er, dass das Projekt die nächste Hürde ohne Probleme nehmen wird.
Wiesy Imhof
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