Philipp Gattermann
kombiniert Schreinerei mit seiner Leidenschaft für den Naturschutz.
Patric Lorezn Burtscher zeigt auf seine Garageneinfahrt, wo eine Kanalisationsröhre im vorgelagerten Erdreich den Weg versperrt. Archiv
Der jahrelange Streit zwischen Patric Lorenz Burtscher und der Flawiler Gemeinde nahm ein jähes Ende. Der Fall wäre letzte Woche vor dem Kreisgericht in Wil verhandelt worden. Doch Burtscher zog seine Einsprache gegen den Strafbefehl zurück.
Flawil Was mit einem Strafbefehl endete, begann im Jahr 2017 noch ganz harmlos. Da nämlich reichte der ehemalige Kandidat fürs Gemeindepräsidium Patric Lorenz Burtscher der Gemeinde seine Pläne für eine Lagerhalle mit Tiefgarage auf seinem Grundstück ein. Nach rund zwei Jahren, im Oktober 2019, erhielt Burtscher die Baubewilligung. Diese war jedoch an Bedingungen geknüpft: Zuerst sollte aufgrund des Bauvorhabens eine öffentliche Kanalisationsleitung unter seinem Grundstück verlegt werden. Als die Baubewilligung nach drei Jahren drohte, seine Gültigkeit zu verlieren, aber noch immer nicht mit dem Bau der Kanalisationsleitung begonnen werden konnte, startete Patric Lorenz Burtscher im November 2022 mit den Bauarbeiten auf seinem Grundstück. Die Gemeinde Flawil verhängte daraufhin umgehend einen Baustopp, gegen den Burtscher mehrmals verstiess. Auf die Frage, warum die Verlegung der Kanalisationsleitung über den Zeitraum von drei Jahren nicht umgesetzt wurde, antwortet Pascal Häderli, Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Flawil: «Das besagte Bauvorhaben machte eine Verlegung der Kanalisationsleitung notwendig. Wie in so einem Fall üblich wurden mögliche Verlegungsvarianten ausgearbeitet und besprochen. Es konnte keine Einigung zu den Varianten erzielt werden.»
Gegen den Strafbefehl der Staatsanwaltschaft reichte Patric Lorenz Burtscher eine Einsprache ein. Diese zog der Flawiler jedoch am 15. Januar überraschend zurück. Somit ist die Verhandlung hinfällig und der Strafbefehl rechtskräftig. Für Burtscher bedeutet dies, dass er eine Busse von 1000 Franken zahlen muss. «Ich bin es leid, das Thema in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Am Ende hätte es nur noch mehr Kosten verursacht. Ich erwarte von den politischen Schlüsselpersonen und dem neuen Gemeinderat, dass sie die BIK Flawil dazu anhalten, ihren Verpflichtungen nachzukommen, ohne dass man eine Baurechtsverletzung begehen muss um ein längst bewilligtes Bauprojekt umzusetzen», sagt Burtscher auf Anfrage dieser Zeitung.
«Die Gemeinde Flawil sieht den Abschluss des Verfahrens als positiv», sagt Pascal Häderli. Bereits seit einiger Zeit stehe, so der Kommunikationsbeauftragte, die Gemeinde mit Herrn Burtscher in konstruktivem Dialog, um die offenen Punkte aus dem Bauprojekt abzuschliessen.
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