Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Zwiebi in Action: Der gebürtige Wiler tritt mit seiner One-Man-Show im Baronenhaus auf.
Theo (Zwiebi) Hug, Teil des Wiler «Cabarets Zündhölzli» ist mit einer One-Man-Show zurück auf der Bühne. Wie es zum Musical kam und warum der Titel Programm ist, hat der gebürtige Wiler den WN verraten.
Wil Aufgeregtes Tuscheln erfüllt den kleinen Keller des Baronenhauses in Wil. Die Scheinwerfer treffen auf den Künstler. Es wird still im Kellergewölbe und das Publikum richtet seinen Blick auf Theo (Zwiebi) Hug. Nun geniesst der 65-Jährige die volle Aufmerksamkeit seiner Gäste. Der Ex-Wiler steht nicht zum ersten mal vor Publikum im kulturellen Mittelpunkt der Altstadt. So kennt man Zwiebi beispielsweise als Mitglied des Wiler Cabarets Zündhölzli welches mit seinen Stücken «völlig normal», «Im Himmel isch nur no ein Platz frei» oder mit der Musicaltruppe Zündhölzli & Co. «Im rote Tüfel» zu Gast im Baronenhaus war.
«Das Baronenhaus ist einfach ein fantastischer Keller und ein wunderschönes und heimeliges Theater», schwärmt der selbst ernannte Heimwehwiler über den Austragungsort seines neusten Streichs. Denn Zwiebi hat es wieder getan: ein weiteres Musical auf die Beine gestellt. Obwohl es eher drei Stücke sind. Aber dieses Mal nur mit einem Darsteller, nämlich ihm selbst. «Chaos – das 1-Mann-Musical», heisst das neuste Werk des 65-Jährigen und sei für den Darsteller wie auch für sein Publikum anstrengend.
«Mein Publikum sollte wach und aufmerksam sein. Damit dies aber nicht ganz so schlimm wird, gibt es sehr viel Musik dazwischen», verrät der Künstler. Doch ganz ausruhen sollten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer dann doch nicht, denn in den Liedern habe der Künstler ebenfalls Botschaften versteckt. «Ich selbst spiele kein Instrument und kann auch keine Noten lesen», verrät Zwiebi. Für die Melodien, die er im Kopf habe, gebe es bei diesem Programm keine Noten, «Improvisation ist Teil der Aufführungen.» Für sein neustes Werk «komponierte» er 50 Lieder.
Doch nicht nur die Lieder schreibt Zwiebi selbst, sondern auch die Idee und das Drehbuch, oder besser gesagt die Drehbücher, stammen aus der Feder des Kabarettisten. Das Einmannmusical werde vier Stunden dauern, «Nein, es wird sogar dreimal vier Stunden dauern», korrigiert sich der Ex-Wiler selbst. Das Musical werde in zwei mal zwei Stunden aufgeteilt. «Keiner wird ganze zwei Stunden sitzen bleiben», weiss Zwiebi. Das Publikum dürfe den Raum auch mal verlassen und sei entscheidend für den Verlauf des Musicals.
Der erste Teil des Musicals habe injeder Vorführung wiederkehrende Elemente: «So ist der Anfang des Stücks immer gleich. Im ersten Teil gibt es auch drei bis vier Lieder, die ich in jeder Aufführung singen werde», verrät Zwiebi. Der zweite Teil sei jedoch reiner Zufall. «Ich habe drei identisch aussehende Boxen mit Vorschlägen auf der Bühne. Ich werde jeweils auf mein Publikum eingehen und wir werden uns für eine der Kisten entscheiden.» Somit sei der weitere Verlauf des Stücks nicht vorherzusagen. «Es wird chaotisch. Genau so, wie ich bin. Ich bin chaotisch und die Welt ist noch chaotischer», resümiert der Künstler.
Die Idee für das Musical reifte schon lange Zeit in dem 65-Jährigen heran. Bereits vor rund 18 Jahren entstand der Wunsch in ihm, etwas anderes zu erschaffen. «Ich hatte irgendwann genug von den grossen Produktionen, die alle nach dem selben Schema ablaufen.»
So entstand in Zwiebi eine Idee, von der er von Anfang an wusste, es würde eine One-Man-Show werden. Der Schreiberling machte sich so ans Texten. «Es war alles Schrott», gibt der Künstler zu. Mindesten 50 Versionen verfasste Zwiebi. Ursprünglich wollte der 65-Jährige noch vor Corona mit dem Musical auf die Bühne. «Ich fand es aber überhaupt nicht schlimm, dass ich noch mehr Zeit hatte», schmunzelt Zwiebi.
Am Freitag, 17. November wird der 65-Jährige zum ersten Mal einem anderen Menschen sein Werk «Chaos» präsentieren. «Nicht einmal meine Frau hat das Stück gesehen.» Vor Lampenfieber werde Zwiebi nicht verschont, «Mein Darm wird rebellieren und meine Hände werden zittern.», verrät der Kleinkünstler und fügt hinzu: «Ich hoffe, das werden nicht zu viele bemerken.» Wenn die Scheinwerfer an, und alle Blicke auf ihn gerichtet sind, heisst es: Showtime.
Von Dominique Thomi
Für die Premiere von «Chaos» am Freitag, 17. November, um 18 Uhr im Keller des Baronenhauses Wil verschenkt Zwiebi den ersten drei Besuchern je zwei Tickets. Für die Gratiseintritte besucht die Website unter www.chaos–23.jimdosite.ch oder ruft an unter 076 403 52 98.
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