Simon Lumpert
kümmert sich mit seiner Frau in Zukunft um die Wiler Adventsfenster.
Pius Oberholzer möchte mit seinen Kurzgeschichten Gross und Klein unterhalten und motivieren.
Seit über 16 Jahren widmet sich Pius Oberholzer voll und ganz seiner Leidenschaft: dem Schreiben. Sein erstes Werk, noch vor der digitalen Datenbank, fand den Weg in die «Wiler Nachrichten». Der gebürtige Züberwangener hat den WN seine Motivation für das Geschichten schreiben verraten.
Wil Nach seiner Pensionierung im Jahr 2007 widmete sich der ehemalige Wiler Primarlehrer und spätere Leiter des Sonderschulheimes Kinder Dörfli Lütisburg Pius Oberholzer seiner Passion und hat seitdem über zehn Kurzgeschichten geschrieben. Dies mit Erfolg. Sein Erstwerk, «Kurzgeschichten im Dialekt», konnte man als gebundenes Buch erwerben. Die kurzen Novellen verfasste der Autor gemeinsam mit Hans Kempter und stellte diese auch den WN zur Verfügung. «Von einer guten Freundin erfuhr ich, dass meine Geschichten in den WN jede Woche gespannt erwartet wurden», so der Autor. Mundart war die Motivation zu den Kurzgeschichten im Dialekt, verrät der Geschichtenerzähler. «Unser Dialekt wird mit neumodischen Wörtern immer mehr verunstaltet. Wir müssen unsere Mundart sowie die deutsche Sprache schützen.» Deshalb schrieb Oberholzer zusammen mit Hans Kempter auch Kurzgeschichten aus seiner Heimatgemeinde Weieren in Zuzwil im Dialekt. «Die Raiffeisenbank Wil liess unsere Geschichten zu einem Buch binden und verteilte dieses an ihre Kunden. Wir verkauften davon auch etwa 30 bis 40 Ausgaben», erinnert sich Oberholzer zurück.
Die kurzen Novellen des 82-Jährigen sollen ihr Publikum vor allem eines, unterhalten und motivieren. «Als Erstes überlege ich mir jeweils, was ich mit der Geschichte aussagen möchte, und dann, wie ich mein Ziel erreiche», so der Autor. Im zweiten Schritt erstellt der ehemalige Primarlehrer stichwortartig die Kapitel. «Wenn ich nachts nicht schlafen kann, entstehen oft zündende Ideen, und das Ganze nimmt konkrete Formen an.» verrät Oberholzer. Mit diesen Ideen und den groben Kapiteln macht sich der Schreiber nach einer kurzen Pause an einen ersten Entwurf. «Meine Frau meint dann immer, es sei schlimm mit mir. Habe ich einmal angefangen, kann ich schlecht aufhören, bis das Werk fertig ist», verrät der Autor mit einem Schmunzeln. Nach einer erneuten Durchsicht macht sich der Pensionär an die Bebilderung seiner Novelle. Da seine Geschichten teils aus Erlebtem stammen, fotografiert er vieles selbst, den Rest sucht er sich aus dem Internet zusammen. Seine Kurzgeschichten ergänzt und verbessert der 82-Jährige in drei bis vier Durchläufen. In einer nächsten Phase verlässt sein Werk das erste Mal die eigenen vier Wände. «Ich konnte eine ehemalige Mitarbeiterin als Lektorin gewinnen.» Sie steht ihm nicht nur mit Rat und Tat zur Seite, sondern bringt auch Ideen für neue Geschichten. Wenn das Werk dann eine Einheit ergibt, ist es bereit für eine Durchsicht von Oberholzers Frau. Das abgesegnete Werk ist nun bereit für den Druck. «Mein Schwiegersohn druckt mir jeweils etwa 15 bis 20 Exemplare für meine Freunde. Die fragen mich regelmässig nach neuem Material.»
Nicht nur Freunde und Bekannte des Pensionärs haben Freude an seinen Geschichten: «Ich lese regelmässig im Alters- und Pflegeheim Lindenbaum meine kurzen Novellen vor. Die Zuhörerschaft hat immer viel Spass daran.» Die Kurzgeschichten von Oberholzer haben alle ihren Ursprung in seinem Leben. So schrieb er schon früher gerne über das Leben seiner Eltern und die Art und Weise, wie er diese erlebte. Durch diese Erlebnisse entstand das Buch über Zuzwil «Blick zurück», das unter anderem über Berufe berichtet, die es heute nicht mehr gibt. Aus seiner Arbeit mit Kindern entstand die Geschichte «Erlebnisse von und mit Kindern und Jugendlichen». Oberholzers Novellen entstehen immer aus wahren Begegnungen und werden mit einer Prise Fantasie ausgeschmückt.
So geht es in der Kurzgeschichte «Pipala und Pipalo» um zwei Waldmenschen, die ihr Leben in einer Zeit ohne Strom- und Wasserleitungen bestreiten müssen. «Mit dieser Geschichte möchte ich Kindern zeigen, wie man früher im Wiler Nieselberger Wald hätte leben können. Den älteren Erwachsenen möchte ich die eine oder andere Erinnerung an vergangene Zeiten ins Gedächtnis rufen», so Oberholzer. Die Geschichte endet mit Pipalas Tod und Pipalos Eintritt ins Altersheim. Damit möchte der 82-Jährige vor allem Kinder dazu animieren, selbst ihre Grosseltern oder Verwandten im Altersheim zu besuchen.
Den Nieselberger Wald macht Oberholzer gleich mehrmals zum Hauptschauplatz seiner Kurzgeschichten. Nach dem Umzug nach Wil, in die Nähe des Waldes, entstanden neben kurzen Novellen auch vier Gedichte zu den Jahreszeiten. «In diesen Geschichten verarbeite ich verschiedene Begegnungen, die ich im Wald hatte», so Oberholzer. Der Schreiber ist, wenn möglich, täglich im Wald. Die Erzählungen rund um den Nieselberger Wald sollen Kinder dazu animieren, den Wald selbst entdecken zu wollen. «Man könnte auch den Naturkundeunterricht direkt im Wald gestalten», ist sich der Pensionär sicher. Pius Oberholzer schrieb neben seinen Erlebnissen in der Wiler Natur auch einige andere Kurzgeschichten. So trägt eine den Titel «Schönes drittes Lebensalter» und eine andere «Geschichten, die das Leben schrieb». «Ich bin bereits an meinem neuen Werk», verrät der Schriftsteller. Ob dieses ebenfalls für eine breite Leserschaft bestimmt ist, lässt der 82-Jährige offen.
Von Dominique Thomi
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