Simon Lumpert
kümmert sich mit seiner Frau in Zukunft um die Wiler Adventsfenster.
Laut Patrick Cotting haben ganze Familien Steine gekauft.
Wer nach dem Renovationsprojekt des Hofs zu Wil über die Hofterrasse schlendert, geht über bares Geld. Denn jeder gesetzte Pflasterstein, der dort liegen wird, ist 1000 Franken wert. Gesamthaft, nur auf der Hofterrasse, werden das 300‘000 Franken sein. Eine grosse Summe, die in den nächsten Wochen noch weiter wachsen soll.
Wil Patrick Cotting steht vor dem Hof, in der Hand einen Pflasterstein. Genau solche Steine hat der Projektleiter in den letzten Monaten verkauft – mit grossem Erfolg. In diesen Tagen nämlich erreicht Cotting mit seinem Team das Minimalziel von 300 verkauften Pflastersteinen. Nur gerade 17 Steine fehlen noch. «Wer jetzt noch einen Stein auf der Hofterrasse will, sollte sich beeilen», schmunzelt der Projektleiter, der selbst schon zwei der begehrten Steine erworben hat. «Ich habe mir die Nummer 2 der Hofterrasse und die Nummer 36 bei der Dienerschaftskapelle gesichert, die Nummer 1 ging an die Stadt Wil selbst», verrät Cotting und geht dabei ein paar Schritte über den Platz, der gerade saniert wird. Nach einer kleinen Baisse in den vergangenen Wochen gab es kurz vor den Sommerferien laut Cotting nochmals einen Schub. «Nach dem WPO-Anlass und einer privaten Veranstaltung, die stattfanden, konnten wir nochmals gut 15 Steine verkaufen.» Stand heute sind so knapp 300’000 Franken an Spenden für den Hof zusammengekommen. Für Cotting eine grosse Freude: «Die Spenderinnen und Spender werden nun Teil der zukünftigen Geschichte des Hofs zu Wil.» Mit dem Kauf setzen sie laut dem Projektleiter ein Zeichen für die Erneuerung, den Erhalt und den Betrieb des einstigen Verwaltungs- und Finanzzentrums der Fürstabtei St.Gallen.
Wer sich einen Pflasterstein sichern will, hat die Wahl zwischen einem anonymen Stein für 250 oder einem gravierten für 1000 Franken. Einen neutralen Stein haben laut Cotting nur die wenigsten. «Ich bin schon ein bisschen überrascht, dass gut 99 Prozent eine Gravur wünschen, das ist eine tolle Sache.» Graviert werden laut dem Projektleiter die unterschiedlichsten Dinge. «An erster Stelle stehen schon die Namen der Personen, dann kommen aber auch kleine Botschaften oder Liebesbekundungen», verrät Cotting und ergänzt. «Das Maximum sind 30 Zeichen, da werden die Spenderinnen und Spender mitunter wirklich kreativ.» Gekauft haben vorwiegend Privatpersonen, der Projektleiter spricht von gut drei Viertel. Dann kämen die Vereine. Nur wenige Unternehmen hätten einen Stein gekauft. Für Cotting kein Zufall, wie er erklärt: «Man muss in meiner Vorstellung schon einen Bezug zum Hof haben, um sich mit einem Stein zu verewigen. Das ist bei Privatpersonen sicher viel mehr der Fall, als bei Unternehmen.» Besonders gefreut hat den Projektleiter, dass ganze Familien gleich mehrere Steine gekauft haben. «Ich weiss von einer Wiler Familie, die gleich zwölf Steine gekauft und sich so ein richtiges Denkmal gesetzt hat. Das ist eine tolle Sache.» Der Betrag von rund 12’000 Franken sei da eher zweitrangig, vielmehr gehe es um ein echtes Andenken, weiss Cotting und ergänzt. «Man muss schon wissen, ein Grabstein hält im besten Fall 25 Jahre, ein Pflasterstein auf dem Hofplatz im besten Fall gar 800 Jahre. Die Vorstellung, dass Nachkommen der Spenderinnen und Spender in einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten den Stein ihrer Familie aufsuchen können , ist schon sehr schön.»
Mit dem Pflasterstein in der Hand geht Patrick Cotting ein paar Schritte um den Hof herum und zeigt auf den Platz vor der künftigen Dienerschaftskapelle. «Hier und auf der Hofhaldenterrasse kann man in den nächsten Wochen weiter Pflastersteine erwerben», so der Projektleiter. Das Erreichen des Minimalziels von 300 Steinen soll nämlich nur der Anfang gewesen sein. Wer auf der Homepage des Hofs schaut, sieht, dass noch über 500 Steine zum Verkauf stehen bis zu 800, dem ungefähren Alter des Hof zu Wil. Patrick Cotting ist sich sicher, dass die Steine bis im Sommer 2024 auch verkauft sein werden. «Wir werden sicher an Weihnachten und zur Fastnacht im nächsten Jahr nochmals eine Offensive starten und die exklusiven Steine anpreisen.» Doch wer kann sich überhaupt einen solchen Stein leisten? Patrick Cotting zwinkert: «Der Kauf eines Hofpflastersteins gilt als Spende an die Stiftung Hof zu Wil und kann von den Steuern abgezogen werden. Je nach Einkommen und Grenzsteuersatz zahlt man für einen gravierten Stein also nicht 1000, sondern ‹nur› 600 oder 700 Franken. Man tut ja schliesslich auch etwas Gutes und unterstützt den Hof mit dem Kauf eines, zwei oder drei Steine.» Patrick Cotting legt den Pflasterstein zur Seite. «Die Aktion des Verkaufs der Steine war ja nicht unsere eigene Idee, auch das Kloster Einsiedeln hat Pflastersteine verkauft. Dort sind bisher zirka 14‘000 verkauften Steinen mehr als vier Millionen Franken zusammengekommen.» Eine Zahl will Cotting nicht nennen, doch er verrät: «Wenn der Platz vor der Dienerschaftskapelle und auf der Hofhaldenterrasse auch verkauft ist, finden wir sicher noch mehr Platz, wo wir Steine setzen können.»
Von Lui Eigenmann
Zum Kauf eines Hofpflastersteins erhält man, graviert oder nicht, zusätzlich eine Urkunde, auf welcher die ungefähre Platzierung des gekauften Hofpflastersteins angegeben ist. Mehr Infos gibt es unter www.hofbezirk.ch
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