Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Jürg Wipf sieht in den Schliessungen eine Chance für die Stadt Wil. lin
Die Ereignisse an der Oberen Bahnhofstrasse überschlagen sich: Während die Weltbild-Filiale nach ihrem Konkurs noch immer nicht geräumt wurde, meldete vergangenen Freitag auch Depot Insolvenz an. Jürg Wipf, Präsident von «Wil Shopping», erklärt, weshalb er dies als Chance betrachtet.
Wil «Gahsch au na in Depot?» – «Ja, hans vor gha. Gits Rabatt?» – Worte, die am Freitagmittag in der Oberen Bahnhofstrasse gewechselt wurden. Auch die WN suchten die Filiale in Wil kurz nach der Veröffentlichung des Konkurses der Dekokette auf. Die Mitarbeitenden gaben allerdings keine Auskunft und verwiesen auf die Geschäftsleitung. Deutlich redseliger war dafür Jürg Wipf, Präsident vom Verein Wil Shopping. Er ordnet die aktuellen Ereignisse in der Oberen Bahnhofstrasse für die «Wiler Nachrichten» ein.
Jürg Wipf, in kurzer Zeit haben mehrere Geschäfte an der Oberen Bahnhofstrasse geschlossen. Wie schätzen Sie die aktuelle Lage für den Detailhandel in Wil ein?
Hier müssen wir zwischen dem Detailhandel in Wil und dem Detailhandel im Allgemeinen unterscheiden. Wenn Weltbild und Depot Konkurs gehen oder die CS mit der UBS fusioniert und in Wil nur eine Geschäftsstelle haben möchte, hat die Stadt Wil damit nichts zu tun. Die Schliessung von Herzog Mode und dem Cecil-Store könnte auf ein Überangebot an Textilgeschäften an der Oberen Bahnhofstrasse zurückzuführen sein. Die Abgänge müssen für Wil aber nicht per se negativ betrachtet werden – das ist eine natürliche Bereinigung.
Welche Faktoren haben Ihrer Meinung nach zu diesen Schliessungen geführt?
Die Detailhandelsbranche befindet sich in einer Transformation, weg von nur Verkaufs- und Ladengeschäften hin zu mehr Erlebnis und Dienstleistung – also Leistungen, die im Internet nicht konsumiert werden können. Hier besteht die Chance für Innenstädte, sich dahingehend zu positionieren.
Die Schliessungen können für Wil also auch als Chance gesehen werden?
Absolut. Das haben wir an vergangenen Ereignissen bereits gesehen: An der Oberen Bahnhofstrasse ist mit Aldi ein passendes Unternehmen eingezogen. In der Bahnhofspassage folgt auf Denner ziemlich sicher Coop. Was hier wichtig ist, ist, dass die Stadt für alle Leute möglichst gut erreicht werden kann – mit dem ÖV, dem Auto, dem Velo oder zu Fuss.
Wie kann der Verein Wil Shopping dazu beitragen, diese Erreichbarkeit zu gewährleisten?
Die Erreichbarkeit ist ein übergeordnetes Ziel. Als Verein haben wir begrenzte Möglichkeiten, können aber den entsprechenden Entscheidungsträgern Inputs liefern. In der Politik ist ein gewisses Verständnis für den Detailhandel vorhanden. Wir sind auf einem guten Weg.
Gibt es weitere Massnahmen?
Den Kundinnen und Kunden soll das Verweilen in der Stadt möglichst angenehm gestaltet werden. Zum Beispiel durch bessere Sitzgelegenheiten oder attraktive Gastronomieerlebnisse. Das Provisorium beim Stadtmarkt könnte man zum Beispiel durch ein festes Angebot ersetzen. Im ehemaligen Weltbild sehe ich eine Tagesgastronomie.
Sie betonten, die Unternehmen müssen sich vom Onlineangebot abheben. Wie sieht Ihre Strategie bei Wipf Goldschmied aus?
Das Wichtigste ist, sich als Marke klar zu positionieren. Was machen wir besonders gut? Aber auch: Was können oder bieten wir nicht? Wir heben uns durch unsere Beratung und das Einkaufserlebnis von Onlinehändlern ab. Und wir lassen uns davon nicht einschüchtern.
Wie sieht die Obere Bahnhofstrasse der Zukunft aus?
In meiner Wunschvorstellung ist sie noch einladender, wohnlicher und auch persönlicher. Der Mietermix soll sich zugunsten von Dienstleistungsunternehmen verändern. Anders als bei einem Einkaufszentrum kann die Stadt die Mietverhältnisse nicht steuern. Deshalb wird dieser Wandel etwas zäher verlaufen.
Linda Bachmann
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