Simon Lumpert
kümmert sich mit seiner Frau in Zukunft um die Wiler Adventsfenster.
Führt die geplante Zusatzschlaufe der Wilmobil-Buslinie 701 zu Verspätungen am Bahnhof Wil? Anwohner Kurt Reimann befürchtet es. Der kantonale Fahrplanentwurf 2024 sieht eine Erweiterung der Buslinie 701 bis zum Spital Wil vor. Ein aufmerksamer Anwohner äussert Bedenken betreffend die Pünktlichkeit der geplanten Linienführung.
Wil In der Ausgabe vom 13. Juli berichtete die WN darüber: Die Buslinie 701, welche vom Wiler Bahnhof zum Neulandenquartier hinaufführt, soll bei jedem zweiten Kurs einen zusätzlichen Halt beim Spital Wil einlegen. Der Wiler Kurt Reimann befürchtet, dass diese Zusatzschlaufe punktuell zu Verspätungen führen könnte. Kurt Reimann nutzt den Wiler Stadtbus seit vielen Jahren regelmässig. Die Buslinie 701 führt unmittelbar an seinem Haus vorbei und so schätzt er ganz besonders, dass er bei der nahe gelegenen Haltestelle mit dem öffentlichen Verkehrsmittel bequem und pünktlich zum Bahnhof gelangt. Wie er im Gespräch mit den «Wiler Nachrichten» betont, war das mit der Pünktlichkeit nicht immer so. Früher war der Bus zu Stosszeiten oft derart verspätet, dass Reimann häufig den Anschluss zum Intercity nach Zürich verpasste. Wer folglich den Zug in Richtung Zürich sicher erreichen wollte, musste eine dementsprechende Zeitreserve einplanen und jeweils eine Viertelstunde früher in den Bus steigen. Das Problem wurde gemäss Kurt Reimann dadurch behoben, dass als Puffer bei der Haltestelle Neulanden eine Standzeit des Busses eingebaut wurde. «Dank dieser einfachen und wirkungsvollen Lösung ist die Buslinie 701 seither ausgesprochen pünktlich», so Reimann.
Mit dem neuen Fahrplan ist nun vorgesehen, dass bei jedem zweiten Kurs die Standzeit der Buslinie 701 für eine Zusatzschlaufe zum Spital Wil genutzt wird. Somit würde die Haltestelle beim Spital zusätzlich zur Regionalbuslinie 726 (Wil–Henau–Uzwil) auch vom Wiler Stadtbus bedient. Dies hätte für die Buspassagiere eine Verbesserung hin zum Viertelstundentakt zur Folge. Wie Reimann betont, sehe er darin grundsätzlich eine erfreuliche Aufwertung der Haltestelle Spital, welche einem Bedürfnis entspreche und er auch persönlich sehr begrüsse. Ebenso bedeutet seiner Meinung nach die Reaktivierung der Haltestelle Sonnenberg eine erfreuliche Verbesserung. Bedenken äussert er jedoch dahingehend, dass die Spitalschlaufe zulasten des Zeitpuffers bei der Haltestelle Neulanden gehe.
Aus dem Gespräch mit Kurt Reimann geht schnell hervor, dass er sich gründlich mit der Materie beschäftigt hat. Seine Bedenken, dass es im Rahmen der Stosszeiten erneut zu den altbekannten Verspätungen kommen könnte, scheinen berechtigt, wenn man seinen Ausführungen folgt. Ein weiteres Argument, das seine Sorge untermauert, ist die Tatsache, dass beim Spital immer wieder mal mit Buspassagieren zu rechnen ist, welche aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen auf Hilfe beim Ein- oder Aussteigen angewiesen sind. «Dies würde zwangsläufig zu einer zusätzlichen Standzeit beim Spital führen. Die kumulierten Verzögerungen könnten dazu führen, dass zu Stosszeiten jeder zweite Bus, also jede Linie, welche über die Zusatzschlaufe Spital führen würde, unpünktlich am Bahnhof Wil ankäme», befürchtet Reimann. Die Zukunft wird es weisen, ob die Bedenken berechtigt sind und ob die geplante Zusatzschlaufe zu Verspätungen führt.
Andreas Deterling gibt Auskunft
In seiner Stellungnahme räumt Andreas Deterling, Leiter Angebot und Entwicklung bei der Bus Ostschweiz AG, die Bedenken von Kurt Reimann zwar aus, mit absoluter Sicherheit lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt dennoch nicht ausschliessen, dass es zu Stosszeiten am Wiler Bahnhof zu Verspätungen kommen könnte.
Herr Deterling, was hat Ihr Unternehmen dazu bewogen, beim Wiler Spital den Viertelstundentakt einführen zu wollen?
Die Anbindung des Wiler Spitals im 15-Minuten-Takt ist eine Anforderung aus der öV-Strategie 2030/2035 für die Stadt Wil. Die ursprünglich vorgesehene Variante mit Linienführung über die Von-Thursteig-Strasse musste aufgrund zu starker Längsneigungen verworfen werden.
Ein WN-Leser äussert Bedenken, dass es zu Stosszeiten durch die Zusatzschlaufe (und den Wegfall der Zeitreserve bei der Haltestelle Neulanden) über den Wiler Spital zu Verspätungen der Linie am Bahnhof kommen könnte. Was können Sie dazu sagen?
Im Mai fand gemeinsam mit Vertretern der Stadt Wil, des Spitals und des Kantons St.Gallen ein Fahrversuch statt, der das Ziel hatte, die Fahrzeit zu überprüfen sowie sicherzustellen, dass das Wenden am Parkplatz vor dem Spital mit einem Bus möglich ist. Der Fahrversuch hat gezeigt, dass die derzeitige Standzeit an der Haltestelle Neulanden ausreicht, um das Spital halbstündlich zu bedienen. Das Wenden der Busse erfolgt über den regulären Parkplatz des Spitals.
Haben Sie bei Ihrer Planung auch berücksichtigt, dass es beim Spital Wil unter Umständen zu Verzögerungen kommen könnte, wenn körperlich beeinträchtigte Passagiere ein- oder aussteigen möchten?
Sämtliche eingesetzte Fahrzeuge sind Niederflurbusse. Zudem verfügt jeder Bus über Rampen, die durch das Fahrpersonal betätigt werden können, um mobilitätseingeschränkten Personen das Ein- und Aussteigen zu erleichtern. Das Nutzen der Rampe führt in der Regel zu einer höheren Standzeit des Busses an der Haltestelle. Wir gehen aber davon aus, dass auch dann der Fahrplan stabil gefahren werden kann.
Haben Sie etwas Konkretes geplant, sofern es wider Erwarten zu den befürchteten Verspätungen kommen würde?
Sollte es wider Erwarten dennoch zu Verspätungen kommen, können wir gewährleisten, dass sich Verspätungen nicht auf Folgefahrten auswirken
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