Tina Odermatt
leitet den Jugendtreff in Münchwilen.
Ursula Egli setzt ihr Versprechen in die Tat um. Nach ihrem Besuch beim Werkhof war die Stadträtin vor ein paar Tagen bei der Stadtgärtnerei zu Besuch und half beim Einpflanzen der Papageienblatt-Setzlinge.
Wil Es ist ein ungewohnter Arbeitsplatz, an dem Ursula Egli an diesem Morgen arbeitet. Für einmal sitzt die Stadträtin nämlich nicht an ihrem Schreibtisch in Bronschhofen, sondern packt in der Stadtgärtnerei mit an. Gerade ist Egli dabei, junge Papageienblatt-Setzlinge in frische Erde einzupflanzen. «Die sind für die beiden Wil-Bilder an den Ortseingängen», weiss Egli. Dass die Stadträtin an diesem Morgen keine Akten wälzt, sondern sich die Finger schmutzig macht, hat einen guten Grund. «Ich habe mir zu Beginn meiner Amtszeit vorgenommen, alle dem BUV angegliederten Betriebe einmal zu besuchen und so einen Einblick zu erhalten», erklärt Egli, die bereits beim Werkhof mitgeholfen hatte.
Ursula Egli, die nebst ihrer Arbeit als Stadträtin zusammen mit ihrem Mann einen Bauernhof betreibt, ist den Umgang mit Pflanzen und Erde gewohnt. Zu Hause, so Egli, habe sie nebst einem kleinen Gemüsegarten auch zahlreiche Blumen ums Haus. Allerdings fehle ihr oft die Zeit fürs «Gärtnerä». «Meinen Gemüsegarten habe ich nun quasi extern gegeben, der wird von jemand anderem bewirtschaftet», bedauert Egli, während sie den nächsten Setzling vorsichtig in die Erde drückt. Dafür, so die Stadträtin, geniesse sie ihre Blumen sehr, die rund ums Haus wachsen: «Ich habe das Glück, dass ich meine Mittagspausen oftmals zu Hause verbringen kann. Da sitze ich gerade im Sommer gerne auf einem unserer Sitzplätze und geniesse die Blumenpracht in vollen Zügen.»
Für die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei ist der Besuch von Ursula Egli an diesem Morgen eine grosse Freude. «Wir können gerade jede Hand gebrauchen, die uns beim Einpflanzen hilft», schmunzelt Florist Roland Hafner und ergänzt: «Derzeit haben wir die intensivste Zeit des Jahres zu bewerkstelligen. Alle Rabatten und Kreisel werden neu angepflanzt und auch sonst gibt es einiges zu tun. «Und wie viele der Papageienblatt-Setzlinge muss ich noch einpflanzen?», fragt Ursula Egli den Floristen. Roland Hafner zeigt auf die vorbereiteten Pikierschalen: «4500 Pflanzen sind es insgesamt, die vorbereitet werden müssen.» Die Stadträtin schmunzelt: «Das wird aber eng bis zum Mittag.» Die Stimmung im Treibhaus ist merklich gut. Das sei aber nicht nur so, weil die Stadträtin zu Besuch sei, hält Roland Hafner fest. Gerade als Ursula Egli einen weiteren Setzling einpflanzen will, ruft Roman Nyffenegger, der als Leiter der Stadtgärtnerei amtet, zur Znünipause. In einem kleinen Raum ausserhalb des Treibhauses sitzt die Truppe nun mit Ursula Egli bei einem währschaften Znüni zusammen. «Znünipause mit der Stadträtin, das haben wir hier auch nicht jeden Tag», schmunzelt Roman Nyffenegger. In der gut 15-minütigen Pause hat einem währschaften Znüni ein offenes Ohr, fragt nach, wie es gerade laufe und wo der Schuh drücke. «Es ist wichtig, auch an der Basis den Puls zu fühlen. Darum bin ich heute bei der Stadtgärtnerei und besuche auch gerne die anderen Betriebe des BUV», bekräftigt die Stadträtin.
Zurück an ihrem heutigen Arbeitsplatz greift Egli zum nächsten Setzling und hält einen Moment inne: «Ich bin froh, haben wir das Budget für die Bepflanzungen in der Stadt wieder bekommen und das Parlament dieses auch gutgeheissen. Das hat es wirklich gebraucht.» Sie höre selbst immer wieder von den Wilerinnen und Wilern, wie sehr die Bepflanzung in der Stadt geschätzt werde, so Egli. Kurz danach hat die Stadträtin ihre erste Pikierschale voll, alle Mulden sind mit kleinen Papageienblatt-Setzlingen gefüllt. Mit einem gekonnten Griff stellt die Stadträtin die Schale zur Seite und stellt eine neue leere vor sich und beginnt sogleich mit der Arbeit. «Am liebsten würde ich die Pflänzchen markieren, die ich heute einsetze, damit ich sie im Wiler-Signet wiedererkenne», schmunzelt Egli. Gerne hätte die Stadträtin an diesem Morgen auch einen Ausseneinsatz für die Stadtgärtnerei geleistet, doch man sei noch nicht so weit, weiss Egli. Dies sei ein guter Grund, so die Stadträtin, im Sommer nochmals vorbeizukommen, doch nicht nur darum: «Die Arbeit mit Erde erdet auch mich selber immer wieder neu», so Egli.
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