Simon Lumpert
kümmert sich mit seiner Frau in Zukunft um die Wiler Adventsfenster.
Pius Schwendimann im 1. UG des Parkhauses Bahnhof. Hier kann sich der Taxifahrer drei bis vier Taxistandplätze vorstellen.
Keiner kennt das Taxigeschäft in Wil so gut wie Pius Schwendimann. Seit Jahrzehnten chauffiert der Wiler Fahrgäste durch die Äbtestadt. Nun aber liegt dem obersten Taxihalter etwas quer im Magen, und zwar der verlängerte Perron am Wiler Bahnhof. Der Weg zum Taxistandplatz sei viel zu weit.
Wil Pius Schwendimann steht am Wiler Bahnhof ganz am Ende des Perrons, der die Gleise 2 und 3 verbindet. Genau dieser Perron wurde in den vergangenen Monaten verlängert. Nun können hier bis zu 400 Meter lange Doppelkompositionen anhalten. Für die Pendler eine grosse Freude, Pius Schwendimann aber schüttelt den Kopf. «Wenn ich mir vorstelle, wie weit die Pendlerinnen und Pendler nun bis zum Taxistandplatz laufen müssen, habe ich viele Fragezeichen.» Schwendimann geht es dabei vor allem um Reisende, die nicht gut zu Fuss oder schweres Gepäck haben. «Für sie ist der minutenlange Weg ans andere Ende des Bahnhofs ein Unding. Noch dazu ist der verlängerte Perron nicht einmal komplett überdacht. Das kann man definitiv besser lösen», so der Taxiunternehmer.
In dieser Minute fährt auf Gleis 2 gerade ein Zug ein. Pius Schwendimann geht ein paar Schritte über den Perron, bevor er die Treppe in die Hauptunterführung hinuntergeht. «Hier unten versteckt sich meine angedachte Lösung für das Problem», schmunzelt Schwendimann, der gleichzeitig auf den Eingang zum Bahnhof-Parkhaus deutet. Mit schnellen Schritten geht der Fahrdienstleiter des Salü Shuttle zu den Parkplätzen und erklärt: «Ginge es nach mir, könnte man hier unten drei oder vier Taxistellplätze einrichten, damit wäre der Weg vom Ende des Perrons nur noch halb so weit wie zum angestammten Taxistandplatz.» Schwendimann sieht aber noch weitere Vorteile, wie er verrät: «Die Pendlerinnen und Pendler würden bei Regen nicht nur trocken bleiben, es wäre auch eine sichere Lösung, da man den berüchtigten Bahnhofplatz nicht queren müsste, was natürlich vor allem nachts ein grosser Vorteil wäre.» Schwendimann geht zu seinem Taxi, welches er für den Termin hier unten geparkt hat. 2018 hat der Sprecher der Taxikonferenz beim Baudepartement bereits einen Antrag zu diesem Thema im eingereicht. Was folgte war eine Sitzung mit dem damaligen Stadtrat Daniel Stutz. Resultat: Ein Taxistand im Untergrund sei nicht vorstellbar. Doch der Wiler ist überzeugt, dass seine Idee auf offene Ohren stossen wird. Einzig die Abrechnung hat Schwendimann noch nicht zu Ende gedacht. «Wir Taxifahrer müssten mit der WIPA eine Lösung finden, wie man die längeren Standzeiten hier unten abrechnen könnte und es sich für die Fahrgäste trotzdem lohnt.» Darüber müsste man noch verhandeln.»
Pius Schwendimanns Idee geht aber noch weiter. Nach ein paar Metern steht der Taxifahrer am angestammten Taxistandplatz im Westen des Wiler Bahnhofs. Hier warten zur Rushhour bis zu 14 Taxis auf Kundschaft. Genau dieser Platz wird aber laut Schwendimann im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofs noch rund 100 Meter weiter in den Westen rutschen. «Dann haben es die Pendlerinnen und Pendler vom verlängerten Perron noch weiter», moniert der Taxiunternehmer. Für Schwendimann ist darum klar, es braucht in Zukunft zwei Standplätze für die Taxis am Wiler Bahnhof, einen im Parkhaus Bahnhof im 1. UG und einen an der Oberfläche im Westen. «So gäbe es für alle Passagiere der 400 Meter langen Doppelkompositionen eine gute Lösung, egal an welchem Kopfende die Pendlerinnen und Pendler den Zug verlassen», ist sich Schwendimann sicher. Geht es nach dem Sprecher der Taxikonferenz soll die Umsetzung der Idee noch in diesem Jahr erfolgen. Inklusive der Markierung und der Signalisation ab Perron zum Taxistandplatz.
Es sei nachvollziehbar, dass Pius Schwendimann am Bahnhof Wil ein attraktives Angebot an Taxistandplätzen anbieten möchte, heisst es auf Anfrage der WN bei der Stadt Wil, was sie von der Idee Schwenidmanns halte. Die Stadt Wil begrüsse das Engagement und sei immer bereit, über solche Ideen zu diskutieren, heisst es weiter. Im Rahmen des Projektes «Neugestaltung Bahnhofplatz» werden bereits im Zusammenhang mit dem Mobilitätskonzept Lösungen für ein zukunftsorientiertes Mobilitätsangebot geprüft, dazu gehören auch die Taxistandplätze, erklärt Michel Burtscher, Leiter Fachstelle Kommunikation bei der Stadt. Aus verkehrsplanerischer Sicht werde bereits geprüft, oberirdische Taxiwartestände teilweise in die Tiefgarage zu verlegen. «Für die Zugpassagiere könnte ein direkter Anschluss an die Bahnhofsunterführung durchaus Vorteile haben», verrät Burtscher. Mit der Verlängerung der SBB-Zugkompositionen können die Gehdistanzen tatsächlich etwas länger werden, gibt Burtscher zu, die Stadt Wil halte die Strecken aber für zumutbar. Für Thomas Wipf
Geschäftsführer der WIPA Wiler Parkhaus AG ist die Platzierung von einigen Taxi-Plätzen im Parkhaus Bahnhof logistisch denkbar, wobei die Konditionen für die Plätze ausgehandelt werden müssten. Die WIPA sei diesbezüglich gesprächsbereit, heisst es auf Anfrage der WN.
Von Lui Eigenmann
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