Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Patrick Ruggli vom Amt für öffentlichen Verkehr, Markus Baumgartner und Christoph Hell von der Bühler AG, Gemeindepräsident Lucas Keel, Christian Sturm und Urs Schmid von Postauto (v.l.)
Seit Montag begegnet man in der Region Uzwil zwei silbernen Kleinbussen. Der On-Demand-Service «PubliCar» bringt seine Gäste in einem viermonatigen Pilotprojekt von Tür zu Tür.
Uzwil Geschmeidig legt sich der silberne Kleinbus mit dem gelben Vögelchen auf der Fahrertür in die Kurve. Der Innenraum bietet genug Platz für acht Passagiere. Seit Montag sind die zwei «PubliCars» in der Region unterwegs. Sie gehören zu einem viermonatigen Pilotprojekt der Gemeinde Uzwil, des Kantons St.Gallen, des Tarifverbunds Ostwind, der Firma 42hacks, der Firma Bühler AG und von Postauto.
Die Firma 42hacks analysierte bestehende Mobildaten und evaluierte so die zehn grössten Spots an Pendlern im Kanton St.Gallen. «Einer dieser Hotspots, der in etwa einen Quadratkilometer beträgt, ist die Augartenkreuzung in Uzwil», weiss Patrick Ruggli vom Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St.Gallen. Das sei nur ein Grund, weshalb die Gemeinde Uzwil nun den Tür-zu-Tür-Service in eine Testphase schicke, so Gemeindepräsident Lucas Keel. «Das Busangebot von Uzwil liegt eingeklemmt zwischen Wil und Flawil. Entsprechend fehlen Angebote im öffentlichen Verkehr, welche die Querverbindungen zwischen Oberbüren und Oberuzwil abdecken», erklärt er. Das Angebot soll für die Uzwiler Bevölkerung als eine Art Stadtbus dienen. «Der öffentliche Verkehr ist vor allem auf Knotenpunkte wie Quartiere mit Mehrfamilienhäusern ausgelegt und erschliesst Einfamilienhäuser in der Regel weniger», führt Keel weiter aus. Mit dem On-Demand-Angebot könne auch dieser Teil der Bevölkerung mehr in den öffentlichen Verkehr miteingebunden werden. Bis zum 20. Dezember werde nun im Pilotbetrieb getestet und geschaut, wie das Angebot bei der Bevölkerung ankomme. «Wir werden in der Hälfte der Testphase ein erstes Resümee ziehen und, wenn nötig, Anpassungen vornehmen», so der Gemeindepräsident.
Von der ersten Idee, ein On-Demand-Angebot in der Region Uzwil einzuführen, bis zum jetzigen Pilotprojekt dauerte es etwa eineinhalb Jahre, weiss Christian Sturm, Marktverantwortlicher von Postauto. «Das ÖV-Angebot in der Region ist auf den Pendlerverkehr von A nach B und die grossen Knotenpunkte ausgelegt», so Sturm. Mit dem «PubliCar» könne man hier eine Lücke schliessen. «Ich denke bei diesem Service beispielsweise daran, meinen Einkauf nach Hause zu transportieren oder mich an einen Arzttermin fahren zu lassen», führt er die Nutzung des Angebots weiter aus.
«Die Bestellung eines ‹PubliCars› läuft über eine App oder über unsere Webseite», erklärt Sturm. Es sei eine flexiblere Art des öffentlichen Verkehrs. Der Service kann entweder mit einem gültigen Zonenbillett genutzt oder direkt vor Ort bezahlt werden. «Das Zahlen beim Fahrer ist allerdings nicht mit Bargeld möglich», weiss er. Die Bedienzeiten des Tür-zu-Tür-Services seien täglich von 9 bis 16 Uhr und von 20 bis 23 Uhr. Und was ist mit den Stosszeiten? In dieser Dauer werden die beiden Kleinbusse von der Firma Bühler AG in Anspruch genommen. Eingebettet in das neue Mobilitätskonzept sind die «PubliCars» ein weiteres Mittel, um Mitarbeiter weg vom Auto und hin zur Nutzung des ÖV zu animieren. «Wir hatten bereits in den ersten 24 Stunden rund 300 Abonnenten. Das Angebot stösst bei unseren gut 2800 Mitarbeitern auf fruchtbaren Boden», weiss Christoph Hell, Head of HR Operations der Firma Bühler. Nun müsse man das Angebot möglichst gut bei den Mitarbeitern platzieren, damit aus den Abonnenten auch Nutzer würden, führt Hell aus.
Um die Werbetrommel für das «PubliCar» zu rühren, besucht Keel im September mehrere Genossenschaften und Firmen. «Es könnte auch für Mitarbeiter der Sonnmatt ein spannendes Angebot sein», so der Gemeindepräsident. Die Finanzen des Projekts teilen sich der Kanton St.Gallen und die Gemeinde Uzwil. Konkrete Zahlen möchte der Gemeindepräsident noch keine nennen: «Abgerechnet wird am Schluss.» Er sei jedoch sehr zuversichtlich, dass das Angebot gut ankomme und wirtschaftlich sei. Vier Monate kann der On-Demand-Service nun getestet werden, bevor abgerechnet wird.
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