Walter Pfister
kämpft um das Weiterbestehen des Billardclubs Flawil.
Hier liegt ein illegal entsorgter Crosstrainer. Abfallinspektor Rolf Kreis (kl. Bild) spricht über die Konsequenzen.
Was macht ein Stepper im Aadorfer Wald? Illegale Abfallentsorgung sowie Littering sind schon seit Längerem ein lästiges Problem. Alleine im Thurgau kosten diese jährlich rund fünf Millionen.
Aadorf Letzte Woche macht Daniel Obrist auf seiner Joggingrunde eine merkwürdige Entdeckung. Er ist gerade unterwegs entlang der Wittershauserstrasse, bleibt dann aber am Waldrand verdutzt stehen. Der Grund: Mitten im Wald liegt ein verlassener Crosstrainer, der dort illegal entsorgt wurde. Entsetzt wendet er sich an die Facebook-Community in Aadorf und fragt nach Hinweisen zum illegalen Entsorger. Es scheint wohl niemand etwas mitbekommen zu haben. Doch scherzhaft kommentiert ein weiteres Mitglied der Gruppe: «Der Täter ist wohl nicht nur zu faul zum Trainieren, sondern auch zu faul zum Entsorgen.» Der Crosstrainer wurde in der Zwischenzeit bereits entfernt. Ob es der Abfallsünder selber oder die Gemeinde war, weiss Obrist nicht, denn er selbst habe den Vorfall nicht bei der Polizei oder der Gemeinde gemeldet.
2008 wurden im Kanton Thurgau Ordnungsbussen eingeführt. Wer littert, kann je nach Abfallmenge mit 50, 80 oder 250 Franken gebüsst werden. Für illegales Entsorgen sind gemäss kantonalem Abfallgesetz sogar Bussgelder von bis zu 50’000 Franken möglich. «Solche Summen kommen aber vor allem bei gröberen Umweltsünden zum Tragen, wenn beispielsweise lastwagenweise Müll illegal deponiert wird», so Rolf Kreis, Abfallinspektor des Amts für Umwelt. Die Kosten, die im Kanton Thurgau durch Littering verursacht werden, werden auf jährlich rund fünf Millionen Franken geschätzt. Diese Kosten verbleiben dann oft beim Gemeinwesen. Rolf Kreis wird in Fällen von illegaler Entsorgung beauftragt. Denn oft hinterlassen Leute Hinweise, mithilfe derer man Rückschlüsse auf ihre Person schliessen kann und sie so schliesslich doch noch zur Kasse gebeten werden können. «Bei Hausmüll ist es deutlich einfacher, einen Schuldigen ausfindig zu machen. Im Fall des Crosstrainers stehen die Chancen schlecht, es sei denn, jemand hat etwas Konkretes beobachtet und meldet das bei der Polizei», so Kreis. ⋌jms
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