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Freitag, 22. Januar 2021
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Nervenkitzel bei Thrillern, Spannungszustand bei Krimis: Die Genres, zu denen Severin (27) und Joachim (22) Schönenberger aus Lütisburg drei Spielfilme produzierten. Doch woher kommt die Faszination für den Film bei den Brüdern?
Joachim: Als Team funktionieren wir wirklich gut. Sowohl hinter der Kamera als auch bei der Planung und beim Schnitt im Anschluss.
Fliegen da auch mal die Fetzen?
Severin: Klar kommt das vor. Aber eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. Gerade weil wir Brüder sind, klappt das Filmemachen so gut. Denn wir verstehen uns mit wenigen Worten, wenn nicht gar blind. Und da wir beide gemeinsam unsere Ideen im Drehbuch verwirklichen, spielt es auch keine Rolle, wer die Anweisungen am Set gibt.
Wie beschreibt ihr euch in drei Worten?
Joachim: Kreativ, organisiert und chaotisch.
Ist das nicht ein Widerspruch?
Severin: Doch (schmunzelt). Beim Drehbuchschreiben geht es oft wild zu und her. Am Set geben wir uns aber Mühe, alles gut zu planen.
Wie kommt es, dass ihr beide eine Faszination für Filme habt?
Severin: Als Kind hatten wir lange Zeit keinen Fernseher. So war der Film von Beginn an etwas Spezielles. Als junger Erwachsener reiste ich drei Monate nach Australien. Dort beschäftigte ich mich mit der Fotografie. Später reiste ich nach Kanada, wo ich auf einer Ranch arbeitete. Da begann ich das Filmen auszuprobieren. Zuerst hielt ich die Umgebung und die Stimmung im Team fest. Dann drehte ich zum Spass kurze fiktionale Sequenzen.
Und bei dir, Joachim?
Joachim: In der Jungwacht, bei der ich Leiter war, wurde jedes Jahr ein Film für das Motto des Sommerlagers gemacht. Ich meldete mich, diese Aufgabe zu übernehmen.
Also habt ihr parallel begonnen?
Severin: Genau, wir haben separat mit dem Filmen begonnen und dann zueinander gefunden.
Joachim: Als Severin von Kanada zurückkehrte, haben wir relativ schnell miteinander ausprobiert und 2014 unseren Verein «Filmfabrik» gegründet.
Filmfabrik?
Severin: Wir haben diese mit einem dritten Kollegen gegründet und drei Spielfilme produziert.
Joachim: 2014 entstand der Film «Mona», bei dem ein raffinierter Dieb die Mona Lisa stiehlt und sie dann in Lichtensteig wieder auftaucht. 2016 produzierten wir «Unter dem Adlerhorst» und 2018 «Ein Sturm zieht auf», der in den 30er-Jahren spielt.
Genres?
Severin: All unsere Produktionen sind Krimis und Thriller. Denn die erzeugte Spannung ist das, was uns gefällt.
Was denkt ihr denn rückblickend zu eurer ersten Produktion?
Joachim: Wenn wir zurückschauen, ist es schon lustig, denn wir haben an vieles nicht gedacht und einfach nach dem Motto «learning by doing» gemacht.
Severin: Und vieles hat per Zufall funktioniert.
Was macht ihr heute anders?
Severin: Wir legen mehr Wert auf den Ton, denn dieser macht einen Grossteil des Filmes aus. Ausserdem verzeiht der Zuschauer solche Fehler viel weniger, da wir uns an eine gute Tonqualität gewohnt sind. Damals haben wir den typischen «Anfängerfehler» gemacht: Falsches Equipment für den Ton. Aber das haben wir dann ja auch in unserem Studium und mit den Erfahrungen vom Studio 121 gelernt.
Studium und Studio 121?
Joachim: Ja, Severin hat im letzten Jahr in Luzern den Bachelor in Film mit Vertiefung Regie absolviert. Ich bin derzeit im zweiten Jahr des Studienganges Film, ebenfalls an der Kunsthochschule in Luzern.
Severin: Genau, und das Studio 121 haben Joachim und ich uns neben der Filmfabrik aufgebaut. Vor allem für Projekte, die wir nicht mit dem Verein realisieren, wie etwa Auftragsfilme.
Wie seid ihr auf den Namen gekommen?
Severin: Wir haben damals unsere alte Werkstatt in Lütisburg zu einem Arbeits- und Materialraum umfunktioniert. Als wir den Boden herausgerissen haben, fanden wir eine alte Hausnummer mit der Nummer 121. Aber wir haben soeben den Namen geändert und ziehen die Webseite neu auf.
Wie heisst euer Studio jetzt und weshalb die Änderungen?
Joachim: 121 ist eine beliebte Nummer. Wir wollten «Film» unbedingt im Namen und eine Anspielung darauf, dass wir zwei Brüder sind. Deshalb neu: Zweieckfilm.
Severin: Wir möchten das Ganze künftig noch professioneller gestalten. Für uns war nun der richtige Zeitpunkt gekommen, solche Optimierungen vorzunehmen.
Demnach wollt ihr davon leben?
Severin: Das ist auf jeden Fall unser langfristiges Ziel. Bisher haben wir die Einnahmen von unseren drei Spielfilmen auch wieder in den Verein, also in neues Equipment und Produktionen investiert. Deshalb arbeite ich zusätzlich als Assistent der Studienrichtung Video an der Hochschule Luzern.
Joachim, was sind deine Ziele?
Joachim: Zunächst konzentriere ich mich auf meinen Abschlussfilm, damit auch ich den Bachelor meistern kann. Danach versuche ich mit Severin etwas aufzubauen. Ich bin gespannt, wo uns das hinführt.
Hollywood: Wie klingt das?
Severin: Viele Leute verbinden Film direkt mit Hollywood. Das ist aber nicht unser Ziel. Im Gegenteil – solange wir in der Schweiz Projekte nach unseren Vorstellungen umsetzen können, sehen wir keinen Grund, das nicht hier zu tun.
Ilaria Fosca
Nervenkitzel bei Thrillern, Spannungszustand bei Krimis: Die Genres, zu denen Severin (27) und Joachim (22) Schönenberger aus Lütisburg drei Spielfilme produzierten. Doch woher kommt die Faszination für den Film bei den Brüdern?
Joachim: Als Team funktionieren wir wirklich gut. Sowohl hinter der Kamera als auch bei der Planung und beim Schnitt im Anschluss.
Fliegen da auch mal die Fetzen?
Severin: Klar kommt das vor. Aber eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. Gerade weil wir Brüder sind, klappt das Filmemachen so gut. Denn wir verstehen uns mit wenigen Worten, wenn nicht gar blind. Und da wir beide gemeinsam unsere Ideen im Drehbuch verwirklichen, spielt es auch keine Rolle, wer die Anweisungen am Set gibt.
Wie beschreibt ihr euch in drei Worten?
Joachim: Kreativ, organisiert und chaotisch.
Ist das nicht ein Widerspruch?
Severin: Doch (schmunzelt). Beim Drehbuchschreiben geht es oft wild zu und her. Am Set geben wir uns aber Mühe, alles gut zu planen.
Wie kommt es, dass ihr beide eine Faszination für Filme habt?
Severin: Als Kind hatten wir lange Zeit keinen Fernseher. So war der Film von Beginn an etwas Spezielles. Als junger Erwachsener reiste ich drei Monate nach Australien. Dort beschäftigte ich mich mit der Fotografie. Später reiste ich nach Kanada, wo ich auf einer Ranch arbeitete. Da begann ich das Filmen auszuprobieren. Zuerst hielt ich die Umgebung und die Stimmung im Team fest. Dann drehte ich zum Spass kurze fiktionale Sequenzen.
Und bei dir, Joachim?
Joachim: In der Jungwacht, bei der ich Leiter war, wurde jedes Jahr ein Film für das Motto des Sommerlagers gemacht. Ich meldete mich, diese Aufgabe zu übernehmen.
Also habt ihr parallel begonnen?
Severin: Genau, wir haben separat mit dem Filmen begonnen und dann zueinander gefunden.
Joachim: Als Severin von Kanada zurückkehrte, haben wir relativ schnell miteinander ausprobiert und 2014 unseren Verein «Filmfabrik» gegründet.
Filmfabrik?
Severin: Wir haben diese mit einem dritten Kollegen gegründet und drei Spielfilme produziert.
Joachim: 2014 entstand der Film «Mona», bei dem ein raffinierter Dieb die Mona Lisa stiehlt und sie dann in Lichtensteig wieder auftaucht. 2016 produzierten wir «Unter dem Adlerhorst» und 2018 «Ein Sturm zieht auf», der in den 30er-Jahren spielt.
Genres?
Severin: All unsere Produktionen sind Krimis und Thriller. Denn die erzeugte Spannung ist das, was uns gefällt.
Was denkt ihr denn rückblickend zu eurer ersten Produktion?
Joachim: Wenn wir zurückschauen, ist es schon lustig, denn wir haben an vieles nicht gedacht und einfach nach dem Motto «learning by doing» gemacht.
Severin: Und vieles hat per Zufall funktioniert.
Was macht ihr heute anders?
Severin: Wir legen mehr Wert auf den Ton, denn dieser macht einen Grossteil des Filmes aus. Ausserdem verzeiht der Zuschauer solche Fehler viel weniger, da wir uns an eine gute Tonqualität gewohnt sind. Damals haben wir den typischen «Anfängerfehler» gemacht: Falsches Equipment für den Ton. Aber das haben wir dann ja auch in unserem Studium und mit den Erfahrungen vom Studio 121 gelernt.
Studium und Studio 121?
Joachim: Ja, Severin hat im letzten Jahr in Luzern den Bachelor in Film mit Vertiefung Regie absolviert. Ich bin derzeit im zweiten Jahr des Studienganges Film, ebenfalls an der Kunsthochschule in Luzern.
Severin: Genau, und das Studio 121 haben Joachim und ich uns neben der Filmfabrik aufgebaut. Vor allem für Projekte, die wir nicht mit dem Verein realisieren, wie etwa Auftragsfilme.
Wie seid ihr auf den Namen gekommen?
Severin: Wir haben damals unsere alte Werkstatt in Lütisburg zu einem Arbeits- und Materialraum umfunktioniert. Als wir den Boden herausgerissen haben, fanden wir eine alte Hausnummer mit der Nummer 121. Aber wir haben soeben den Namen geändert und ziehen die Webseite neu auf.
Wie heisst euer Studio jetzt und weshalb die Änderungen?
Joachim: 121 ist eine beliebte Nummer. Wir wollten «Film» unbedingt im Namen und eine Anspielung darauf, dass wir zwei Brüder sind. Deshalb neu: Zweieckfilm.
Severin: Wir möchten das Ganze künftig noch professioneller gestalten. Für uns war nun der richtige Zeitpunkt gekommen, solche Optimierungen vorzunehmen.
Demnach wollt ihr davon leben?
Severin: Das ist auf jeden Fall unser langfristiges Ziel. Bisher haben wir die Einnahmen von unseren drei Spielfilmen auch wieder in den Verein, also in neues Equipment und Produktionen investiert. Deshalb arbeite ich zusätzlich als Assistent der Studienrichtung Video an der Hochschule Luzern.
Joachim, was sind deine Ziele?
Joachim: Zunächst konzentriere ich mich auf meinen Abschlussfilm, damit auch ich den Bachelor meistern kann. Danach versuche ich mit Severin etwas aufzubauen. Ich bin gespannt, wo uns das hinführt.
Hollywood: Wie klingt das?
Severin: Viele Leute verbinden Film direkt mit Hollywood. Das ist aber nicht unser Ziel. Im Gegenteil – solange wir in der Schweiz Projekte nach unseren Vorstellungen umsetzen können, sehen wir keinen Grund, das nicht hier zu tun.
Ilaria Fosca
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