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Freitag, 19. August 2022
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Im «Tages-Anzeiger» lese ich über das tragische Schicksal von blutjungen russischen Soldaten, die im Ukrainekrieg gefallen sind.
Der Titel lautet: «Diese Teenager starben für Putin auf dem Schlachtfeld». Wir leiden in Wort und Bild mit, wie... weiterlesen
TV: «Outland – Planet der Verdammten» In einer nicht näher definierten Zukunft wird Marshal William O’Niel (S. Connery) zu einer Bergbaustation auf dem Jupitermond Io versetzt. Dort kommt er schon bald einem Drogenhandel auf die Spur, in den... weiterlesen
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Seit dem 1. Juli dürfen gleichgeschlechtliche Paare in der Schweiz das Ehebündnis eingehen. Noch am selben Tag liessen sich Stephan und Joachim Studer in Wil trauen. Stephan Studer erzählt, was sich für ihn verändert hat.
Wil/Zuzwil «Die Frauen in langen, bunten Kleidern, die Männer auf keinen Fall schwarz», das stand unter dem Punkt Kleiderordnung auf der Einladung zur Hochzeit von Stephan und Joachim Studer (ehemals Sesslen). Nach langem Warten ging für das Paar am 1. Juli ein Lebenstraum in Erfüllung: Nach 13 Jahren in einer eingetragenen Partnerschaft gaben sich die beiden endlich das Jawort.
«Ich wollte schon immer heiraten», sagt der unabhängige Berater Stephan Studer. Für ihn und seinen Mann Joachim Studer war schon vor Beginn der Diskussion um «Ehe für alle» klar: Wenn es irgendwann möglich sein wird, dann treten sie gemeinsam vor den Traualtar. Kurz nach dem positiven Ausgang der Abstimmung hat sich das Paar beim Zivilstandesamt in Wil nach einem Datum erkundigt. «Zu dieser Zeit konnte das Amt noch keine Termine vergeben», erinnert sich Stephan Studer. «Es wusste noch niemand über das genaue Prozedere der Trauung eines gleichgeschlechtlichen Paares Bescheid.»
Später erfuhren Stephan und Joachim Studer, dass es grundsätzlich zwei Varianten gibt: die Umschreibung der bestehenden eingetragenen Partnerschaft in eine Ehe oder die Eheschliessung. Bei Ersterer werden die vorhergehenden Jahre der eingetragenen Partnerschaft der Ehe angerechnet. Dies hätte die Einbürgerung von Joachim Studer, der ursprünglich aus Deutschland stammt, beschleunigt. Allerdings ist es bei diesem Modell nicht möglich, dass der eine Partner den Namen des anderen annimmt. «Dies war uns aber sehr wichtig», betont Stephan Studer. «Wir haben nun das Recht auf eine Hochzeit mit allem Drum und Dran.» Aus diesem Grund hat sich das Paar für die Eheschliessung entschieden. Die eingetragene Partnerschaft wird dabei aufgelöst. «Die letzten 13 Jahre werden aus dem System gelöscht. Wir starten wieder bei null, aber der gemeinsame Name ist es uns wert», so der Zuzwiler.
Am 1. Juli war es dann so weit: Joachim Sesslen und Stephan Studer wurden vor 30 Gästen zu rechtmässigen Eheleuten getraut. Die Zeremonie am Tag darauf feierte das frisch vermählte Ehepaar mit 100 Leuten. «Wir hatten eine wunderschöne Hochzeit mit allem, was dazugehört», schwärmt Stephan Studer. Dabei sei es schon das zweite Mal gewesen, bei dem er und sein Partner ihre Liebe feiern durften. Kennengelernt haben sie sich durch einen gemeinsamen Freund. Nach acht Monaten Beziehung feierten die beiden ihre eingetragene Partnerschaft und zogen zusammen. Seit vier Jahren leben sie in Zuzwil. Das Fest damals sei genauso schön gewesen wie die Hochzeit, so Stephan Studer. «Ob einer der beiden der schönste Tag meines Lebens war, kann ich nicht sagen», meint er. «Das weiss ich erst, wenn ich im Sterbebett liege. Wenn ich die Hochzeit mit drei Worten beschreiben müsste, dann wären es ‹perfekt›, ‹romantisch› und ‹traumhaft schön›.»
Dass das Paar darauf in der Schweiz – im Vergleich zu anderen Ländern – lange hat warten müssen, stört den Zuzwiler nicht. «Politische, aber auch gesellschaftliche Prozesse brauchen Zeit», sagt er. Das Thema Kinderwunsch bei gleichgeschlechtlichen Paaren betrachte er vorsichtig – bei ihm und seinem Mann sei dies altersbedingt sowieso kein Thema mehr. Vor allem für junge Paare sei dies wohl wichtiger und sollte überprüft werden. «Aber eins nach dem anderen», sagt er. «Erst einmal sind wir überglücklich, nach 13 Jahren endlich denselben Nachnamen zu tragen – Ende gut, alles gut.»
Von Linda Bachmann
Seit dem 1. Juli dürfen gleichgeschlechtliche Paare in der Schweiz das Ehebündnis eingehen. Noch am selben Tag liessen sich Stephan und Joachim Studer in Wil trauen. Stephan Studer erzählt, was sich für ihn verändert hat.
Wil/Zuzwil «Die Frauen in langen, bunten Kleidern, die Männer auf keinen Fall schwarz», das stand unter dem Punkt Kleiderordnung auf der Einladung zur Hochzeit von Stephan und Joachim Studer (ehemals Sesslen). Nach langem Warten ging für das Paar am 1. Juli ein Lebenstraum in Erfüllung: Nach 13 Jahren in einer eingetragenen Partnerschaft gaben sich die beiden endlich das Jawort.
«Ich wollte schon immer heiraten», sagt der unabhängige Berater Stephan Studer. Für ihn und seinen Mann Joachim Studer war schon vor Beginn der Diskussion um «Ehe für alle» klar: Wenn es irgendwann möglich sein wird, dann treten sie gemeinsam vor den Traualtar. Kurz nach dem positiven Ausgang der Abstimmung hat sich das Paar beim Zivilstandesamt in Wil nach einem Datum erkundigt. «Zu dieser Zeit konnte das Amt noch keine Termine vergeben», erinnert sich Stephan Studer. «Es wusste noch niemand über das genaue Prozedere der Trauung eines gleichgeschlechtlichen Paares Bescheid.»
Später erfuhren Stephan und Joachim Studer, dass es grundsätzlich zwei Varianten gibt: die Umschreibung der bestehenden eingetragenen Partnerschaft in eine Ehe oder die Eheschliessung. Bei Ersterer werden die vorhergehenden Jahre der eingetragenen Partnerschaft der Ehe angerechnet. Dies hätte die Einbürgerung von Joachim Studer, der ursprünglich aus Deutschland stammt, beschleunigt. Allerdings ist es bei diesem Modell nicht möglich, dass der eine Partner den Namen des anderen annimmt. «Dies war uns aber sehr wichtig», betont Stephan Studer. «Wir haben nun das Recht auf eine Hochzeit mit allem Drum und Dran.» Aus diesem Grund hat sich das Paar für die Eheschliessung entschieden. Die eingetragene Partnerschaft wird dabei aufgelöst. «Die letzten 13 Jahre werden aus dem System gelöscht. Wir starten wieder bei null, aber der gemeinsame Name ist es uns wert», so der Zuzwiler.
Am 1. Juli war es dann so weit: Joachim Sesslen und Stephan Studer wurden vor 30 Gästen zu rechtmässigen Eheleuten getraut. Die Zeremonie am Tag darauf feierte das frisch vermählte Ehepaar mit 100 Leuten. «Wir hatten eine wunderschöne Hochzeit mit allem, was dazugehört», schwärmt Stephan Studer. Dabei sei es schon das zweite Mal gewesen, bei dem er und sein Partner ihre Liebe feiern durften. Kennengelernt haben sie sich durch einen gemeinsamen Freund. Nach acht Monaten Beziehung feierten die beiden ihre eingetragene Partnerschaft und zogen zusammen. Seit vier Jahren leben sie in Zuzwil. Das Fest damals sei genauso schön gewesen wie die Hochzeit, so Stephan Studer. «Ob einer der beiden der schönste Tag meines Lebens war, kann ich nicht sagen», meint er. «Das weiss ich erst, wenn ich im Sterbebett liege. Wenn ich die Hochzeit mit drei Worten beschreiben müsste, dann wären es ‹perfekt›, ‹romantisch› und ‹traumhaft schön›.»
Dass das Paar darauf in der Schweiz – im Vergleich zu anderen Ländern – lange hat warten müssen, stört den Zuzwiler nicht. «Politische, aber auch gesellschaftliche Prozesse brauchen Zeit», sagt er. Das Thema Kinderwunsch bei gleichgeschlechtlichen Paaren betrachte er vorsichtig – bei ihm und seinem Mann sei dies altersbedingt sowieso kein Thema mehr. Vor allem für junge Paare sei dies wohl wichtiger und sollte überprüft werden. «Aber eins nach dem anderen», sagt er. «Erst einmal sind wir überglücklich, nach 13 Jahren endlich denselben Nachnamen zu tragen – Ende gut, alles gut.»
Von Linda Bachmann
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Im «Tages-Anzeiger» lese ich über das tragische Schicksal von blutjungen russischen Soldaten, die im Ukrainekrieg gefallen sind.
Der Titel lautet: «Diese Teenager starben für Putin auf dem Schlachtfeld». Wir leiden in Wort und Bild mit, wie... weiterlesen
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