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Donnerstag, 7. Juli 2022
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Armin Dober
Noch klafft an der Wilerstrasse eine grosse Baugrube. Die Überbauung Wisental-Park bietet nicht nur Wohnraum, sondern auch dem Aldi Platz. Anders als vielleicht erwartet, reagiert Armin Dober von der nahe gelegenen Confiserie auf den neuen Nachbarn.
Flawil Die Visiere an der Wilerstrasse Flawil, wenige Meter nach dem Café Dober, kündigten lange einen Neubau an. Seit Kurzem ist bekannt, dass auf dem 4363 Quadratmeter grossen Areal 18 2,5 Zimmer-Wohnungen entstehen. An und für sich nichts besonderes, wenn da nicht noch ein Discounter integriert wäre. Die Überbauung Wisental-Park wird im Untergeschoss nebst einer Tiefgarage mit 68 Stellplätzen auch einen Aldi beherbergen. Dieser verfügt über Backwaren, wie auch Armin Dober, der seit 31 Jahren mit seiner Frau Erika die Confiserie Dober AG erfolgreich führt.
«Dass der Aldi unweit von uns einziehen wird, ist mehr als in Ordnung, ja sogar begrüssenswert!», sagt Armin Dober und ergänzt: «Dadurch wird die Wilerstrasse mehr belebt». Armin Dober erinnert sich zurück. Vor 33 Jahren sei dort, wo der Aldi entstehe ein Autoabbruch gewesen. Als er am 1. Juli 1991 das Geschäft übernahm, sei eine grüne Wiese vorhanden gewesen, so Dober. Für sein Geschäft sei der nahe gelegene Discounter sogar gut, denn es werden künftig mehr Leute an seiner Confiserie vorbeigehen oder fahren. So freut er sich aus zusätzlicher Laufkundschaft neue Gäste gewinnen zu können. Für ihn ist klar, dass er wohl keine Aldi-Brotkunden gewinnt, aber gewiss könne er mit seinen Confiserie- oder Café Angeboten punkten.
Vor über drei Jahrzehnten haben Armin und Erika das Haus an der Wilerstrasse 73 gekauft und in drei Etappen ihren Betrieb erweitert. So wurde unter anderem die damals kleine Backstube, die sich hinter dem Ladenbereich befand, im Untergeschoss deutlich grösser neu gebaut. Aus der Gartenwirtschaft wurde ein überdachter, lichtdurchfluteter Zaubergarten. Auch der Ladenbereich wurde komplett erneuert. In der Dober'schen Bäckerei mit Konditorei werden jährlich rund 40 Tonnen Mehl in vielen Sorten und Spezialbroten verarbeitet. Die politische Weltlage lässt den Weizenpreis aktuell kaum ansteigen.
Für die Dobers ist der Preisanstieg des Weizens auf dem Weltmarkt aber kein Thema, da sie praktisch nur einheimisches Mehl verwenden. «Ich kann das Mehl, es sind mehrere verschiedene Sorten, heute bestellen und es wird morgen geliefert», sagt Armin Dober. Er hat sich bei seiner Liefermühle betreffs Weizen erkundigt. Es werde bis zu 100 Prozent Schweizer Weizen verarbeitet. Ausländische Sorten, etwa aus Österreich, Deutschland oder Frankreich, würden nur beigemischt, um die Qualität zu gewährleisten, so Dober. Der Preisanstieg betrug anfangs Jahr einige Prozent. Wenn die Qualität der neuen Ernte wie erwartet unverändert bleibt, werde sich nichts ändern. Mögliche Preisauswirkungen sieht Dober eher im Bereich Energieaufwand oder wegen steigenden Transportkosten. Da könnte noch etwas auf uns zukommen, so der Confisseur Meister.
Armin Dober befindet sich im Zenit seiner Confiseur-Karriere. Zusammen mit seiner Frau hat er den Betrieb an der Wilerstrasse und die Filiale am Marktplatz aufgebaut. Vor vier Jahren erfolgte mit Blick in die Zukunft die Umwandlung von einer Einzelfirma in eine Aktiengesellschaft. «Die Konzentration der Unternehmensentwicklung liegt aktuell auf der zukunftsweisenden Nachfolgeregelung.» Mit den verschiedenen Geschäftsbereichen Bäckerei, Konditorei, Confiserie, Café sowie der Restauration ist das Unternehmen breit und sehr gut aufgestellt. «Das Café erwirtschaftet rund 40 Prozent des Umsatzes. Der Laden macht 60 Prozent aus, wobei jede Sparte etwa ein Drittel beisteuert», sagt er.
Die Zeiten haben sich geändert. Auch die Dobers spüren den Fachkräftemangel in der Branche. «Wir haben bereits vor Jahrzehnten damit begonnen, begabte Menschen ohne fachliche Ausbildung aus unterschiedlichen Kulturkreisen erfolgreich in das Unternehmen zu integrieren.» Das Unternehmen bildet auch Lehrlinge aus, aber da sei die Situation nicht immer leicht. Früher habe man noch unter mehreren Bewerbern aussuchen können. Heute müsse man froh sein, eine oder zwei hochstehende Lehrlingsbewerbungen zu erhalten, erklärt Armin Dober. Er sieht in anderen Zeitmodellen eine mögliche Chance, denn es gibt Betriebe, die tagsüber anstatt nachts produzieren. Er selber beginnt mit zwei Bäckern morgens um 2 Uhr und Samstag und Sonntag um 1 Uhr mit der Arbeit. In der Konditorei sei jeweils um 4 Uhr Arbeitsbeginn. Das seien schon herausfordernde Rahmenbedingungen, auch wenn die Lernenden erst ab 6 Uhr dazustossen. Auch die Arbeit am Samstag und am Sonntag gehört dazu. «Darin unterschieden wir uns gegenüber dem neuen Aldi. Täglich ab 6.30 Uhr gibt es bei uns frisches, mit Hand und Herz gebackenes Brot», erklärt Armin Dober.
Von Andreas Lehmann
Armin Dober
Noch klafft an der Wilerstrasse eine grosse Baugrube. Die Überbauung Wisental-Park bietet nicht nur Wohnraum, sondern auch dem Aldi Platz. Anders als vielleicht erwartet, reagiert Armin Dober von der nahe gelegenen Confiserie auf den neuen Nachbarn.
Flawil Die Visiere an der Wilerstrasse Flawil, wenige Meter nach dem Café Dober, kündigten lange einen Neubau an. Seit Kurzem ist bekannt, dass auf dem 4363 Quadratmeter grossen Areal 18 2,5 Zimmer-Wohnungen entstehen. An und für sich nichts besonderes, wenn da nicht noch ein Discounter integriert wäre. Die Überbauung Wisental-Park wird im Untergeschoss nebst einer Tiefgarage mit 68 Stellplätzen auch einen Aldi beherbergen. Dieser verfügt über Backwaren, wie auch Armin Dober, der seit 31 Jahren mit seiner Frau Erika die Confiserie Dober AG erfolgreich führt.
«Dass der Aldi unweit von uns einziehen wird, ist mehr als in Ordnung, ja sogar begrüssenswert!», sagt Armin Dober und ergänzt: «Dadurch wird die Wilerstrasse mehr belebt». Armin Dober erinnert sich zurück. Vor 33 Jahren sei dort, wo der Aldi entstehe ein Autoabbruch gewesen. Als er am 1. Juli 1991 das Geschäft übernahm, sei eine grüne Wiese vorhanden gewesen, so Dober. Für sein Geschäft sei der nahe gelegene Discounter sogar gut, denn es werden künftig mehr Leute an seiner Confiserie vorbeigehen oder fahren. So freut er sich aus zusätzlicher Laufkundschaft neue Gäste gewinnen zu können. Für ihn ist klar, dass er wohl keine Aldi-Brotkunden gewinnt, aber gewiss könne er mit seinen Confiserie- oder Café Angeboten punkten.
Vor über drei Jahrzehnten haben Armin und Erika das Haus an der Wilerstrasse 73 gekauft und in drei Etappen ihren Betrieb erweitert. So wurde unter anderem die damals kleine Backstube, die sich hinter dem Ladenbereich befand, im Untergeschoss deutlich grösser neu gebaut. Aus der Gartenwirtschaft wurde ein überdachter, lichtdurchfluteter Zaubergarten. Auch der Ladenbereich wurde komplett erneuert. In der Dober'schen Bäckerei mit Konditorei werden jährlich rund 40 Tonnen Mehl in vielen Sorten und Spezialbroten verarbeitet. Die politische Weltlage lässt den Weizenpreis aktuell kaum ansteigen.
Für die Dobers ist der Preisanstieg des Weizens auf dem Weltmarkt aber kein Thema, da sie praktisch nur einheimisches Mehl verwenden. «Ich kann das Mehl, es sind mehrere verschiedene Sorten, heute bestellen und es wird morgen geliefert», sagt Armin Dober. Er hat sich bei seiner Liefermühle betreffs Weizen erkundigt. Es werde bis zu 100 Prozent Schweizer Weizen verarbeitet. Ausländische Sorten, etwa aus Österreich, Deutschland oder Frankreich, würden nur beigemischt, um die Qualität zu gewährleisten, so Dober. Der Preisanstieg betrug anfangs Jahr einige Prozent. Wenn die Qualität der neuen Ernte wie erwartet unverändert bleibt, werde sich nichts ändern. Mögliche Preisauswirkungen sieht Dober eher im Bereich Energieaufwand oder wegen steigenden Transportkosten. Da könnte noch etwas auf uns zukommen, so der Confisseur Meister.
Armin Dober befindet sich im Zenit seiner Confiseur-Karriere. Zusammen mit seiner Frau hat er den Betrieb an der Wilerstrasse und die Filiale am Marktplatz aufgebaut. Vor vier Jahren erfolgte mit Blick in die Zukunft die Umwandlung von einer Einzelfirma in eine Aktiengesellschaft. «Die Konzentration der Unternehmensentwicklung liegt aktuell auf der zukunftsweisenden Nachfolgeregelung.» Mit den verschiedenen Geschäftsbereichen Bäckerei, Konditorei, Confiserie, Café sowie der Restauration ist das Unternehmen breit und sehr gut aufgestellt. «Das Café erwirtschaftet rund 40 Prozent des Umsatzes. Der Laden macht 60 Prozent aus, wobei jede Sparte etwa ein Drittel beisteuert», sagt er.
Die Zeiten haben sich geändert. Auch die Dobers spüren den Fachkräftemangel in der Branche. «Wir haben bereits vor Jahrzehnten damit begonnen, begabte Menschen ohne fachliche Ausbildung aus unterschiedlichen Kulturkreisen erfolgreich in das Unternehmen zu integrieren.» Das Unternehmen bildet auch Lehrlinge aus, aber da sei die Situation nicht immer leicht. Früher habe man noch unter mehreren Bewerbern aussuchen können. Heute müsse man froh sein, eine oder zwei hochstehende Lehrlingsbewerbungen zu erhalten, erklärt Armin Dober. Er sieht in anderen Zeitmodellen eine mögliche Chance, denn es gibt Betriebe, die tagsüber anstatt nachts produzieren. Er selber beginnt mit zwei Bäckern morgens um 2 Uhr und Samstag und Sonntag um 1 Uhr mit der Arbeit. In der Konditorei sei jeweils um 4 Uhr Arbeitsbeginn. Das seien schon herausfordernde Rahmenbedingungen, auch wenn die Lernenden erst ab 6 Uhr dazustossen. Auch die Arbeit am Samstag und am Sonntag gehört dazu. «Darin unterschieden wir uns gegenüber dem neuen Aldi. Täglich ab 6.30 Uhr gibt es bei uns frisches, mit Hand und Herz gebackenes Brot», erklärt Armin Dober.
Von Andreas Lehmann
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