Simon Lumpert
kümmert sich mit seiner Frau in Zukunft um die Wiler Adventsfenster.
Marc Rüdisüli ist Präsident der Jungen Mitte Schweiz und im Vorstand von Wifona (Wiler Forum für Nachhaltigkeit).
Altersvorsorge, Gesundheitskosten und der Spagat zwischen Alt und Jung: Der Sirnacher Marc Rüdisüli will bei den genannten Themen anpacken und gibt einen Einblick in seine Kandidatur. Auch, warum erst 25-jährige Jungpolitiker mitreden können, hat er den WN im Interview verraten.
SirnachMarc Rüdisüli, wie viel haben Sie derzeit mit der Kandidatur um die Ohren?
Zurzeit gibt es viel zu tun, wie es eben so ist, wenn man viele Aufgaben hat und im Wahlkampf ist. Aber es macht Spass.
«Überlupft» haben Sie sich mit der Kandidatur für den Nationalrat aber nicht, oder?
Nein. Es ist eine Frage der Organisation. Es ist für mich eine Herzensangelegenheit, dass mehr junge Menschen in die Politik gehen. Deshalb will ich als gutes Vorbild vorangehen.
Was sind Ihre politischen Motive, die Ihnen während der Kandidatur wichtig sind?
Es braucht wieder mehr gemeinsames Engagement statt empörte Blockadepolitik. Die zunehmende Polarisierung schadet unserem Land. Wichtige Themen wie die hohen Gesundheitskosten oder die Klima- und Energiepolitik brauchen jetzt konkrete Lösungen. Mit Panikmache kommen wir nicht vorwärts.
Als einer der jüngsten Kandidaten für den Nationalrat, wie sehen Sie Ihre Rolle bei der Vertretung der Interessen junger Menschen in der Schweiz?
Das ist eine meiner Hauptaufgaben, vor allem als Präsident der Jungen Mitte Schweiz. Ich möchte den älteren Menschen in meiner Partei die junge Perspektive auf nationale Themen aufzeigen.
Haben Sie ein konkretes und aktuelles Beispiel?
Die psychische Gesundheit von Jugendlichen ist in einem beunruhigenden Zustand. Die Versorgung ist nicht ausreichend und die Prävention ungenügend. Wir haben es geschafft, dass eine überparteiliche Allianz der Jungparteien auf dieses Thema aufmerksam macht. Es ist ermutigend, zu sehen, wenn gemeinsam an einem Strang gezogen wird.
Ein weiteres Thema, das Ihnen am Herzen liegt, ist die Altersvorsorge. Wie ist Ihrer Meinung nach die Schweiz hier aufgestellt?
Es braucht dringend Reformen. Die Menschen werden immer älter und beziehen länger ihre Renten. Das derzeitige System ist deshalb veraltet und muss modernisiert werden. Die Renten müssen sicher und fair sein. Und wir müssen dafür sorgen, dass Menschen mit tiefen Einkommen oder in Teilzeitstellen gut für die Zukunft abgesichert sind.
Altersvorsorge und Gesundheitskosten sind eng miteinander verknüpft. Wie stehen Sie zu diesem Thema?
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Wir müssen deshalb die Rahmenbedingungen verbessern und die explodierenden Kosten im Gesundheitswesen in den Griff kriegen. Kurzfristig sollen die Kantone mehr Unterstützung bieten. Aber wir müssen das Problem an der Wurzel packen. Die überteuerten Medikamentenpreise müssen gesenkt und die ambulanten und stationären Leistungen einheitlich finanziert werden. Zudem besteht Nachholbedarf in der Digitalisierung.
Inwiefern?
Die Digitalisierung wird noch viel zu wenig konsequent genutzt. Viele Doppelspurigkeiten in der Behandlung könnten mit einem elektronischen Patientendossier verhindert werden.
Was meinen Sie damit?
Wenn ein Hausarzt die Diagnosedaten der Chirurgin aus dem Spital einsehen kann und gleichzeitig sieht, dass der Patient bei der Physiotherapie ist, kann er die weitere Behandlung viel effizienter planen. Doppelte Untersuchungen, zum Beispiel Röntgenbilder, können vermieden werden.
Glauben Sie, dass die schweizerische Politik in diesem Bereich nicht will oder nicht kann?
Es hängt vieles vom Vertrauen in den Datenschutz ab, insbesondere bei Patientendaten.
Wie sehen Sie Ihre Rolle als Brückenbauer zwischen Jung und Alt?
Brücken können nur durch Dialog gebaut werden, und dafür setze ich mich ein. Jung und Alt haben unterschiedliche Bedürfnisse, die ernst genommen werden müssen. Junge Menschen sollten ebenfalls aktiv an der Gestaltung unseres Landes beteiligt sein. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, wählen zu gehen und sich zu engagieren.
Trotzdem gibt es immer wieder Missverständnisse zwischen Jung und Alt. Wer hört Ihrer Meinung nach eher auf den anderen?
Ich glaube, beide Seiten hören einander zu und erkennen, dass eine gegenseitige Ergänzung in unserem Land unerlässlich ist. Das Verständnis füreinander zu stärken, ist zentral für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wie sieht Ihr politischer Zeitplan bis zum 22. Oktober aus?
Ich gebe Vollgas und werde noch an vielen Standaktionen präsent sein, um mit den Menschen in Kontakt zu kommen.
Wenn ich es in den Nationalrat schaffe, dann ...
... freue ich mich über das Vertrauen und die neue Möglichkeit, an meinen Themen dranzubleiben.
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