Rudolf Kuhn
schiesst Silberjodidraketen in den Himmel um Hagel abzuwehren.
Die Band Dead Flowers wurde letztes Jahr vom Trio zum Quintett: Paddy Hollenstein, Adrian Kammer, Chanti Breitenmoser, Laura John, Lukas Püntener (v.l.).
Am Samstag findet zum dritten Mal das «Musik i dä Beiz» Festival in Wil statt, zu dem diverse regionale Livebands geladen werden. Die Dead Flowers dürfen bereits zum zweiten Mal mit dabei sein. Welche Ehre das für die Bandmitglieder ist und was ihre Musik inspiriert, haben sie den WN im Interview verraten.
Wil Die Band Dead Flowers wurde an einem schönen Spätsommertag im Jahr 2016 in einer spontanen Jamsession am Wiler Weier gegründet und war über Jahre in der Altstadt wohnhaft, weswegen sie immer noch sehr gut vernetzt sind mit der Stadt und der Region. So kommt es auch, dass sie letzten Sonntag in Zuzwil am Open Stage Festival auftreten durften, am Mittwoch waren sie in St.Gallen auf der Bühne und am Samstag geht es zum «Musik i dä Beiz» im Arts Pub in Wil.
Dead Flowers, eure Musik vereint Folk, Bluegrass und sogar Jodel. Wie hat sich dieser einzigartige Stil entwickelt?
Laura: Wir können alle unsere Ideen einbringen und so ist unser Stil ein Spiegelbild von uns fünf Musikern. Country Jodel wurde durch verschiedene Künstler in den 40er und 50er Jahren in Amerika bekannt. Insbesondere Carolina Cotton möchte ich hier nennen.
Paddy: Unsere Lieblingsbands umfassen auch Musik aus den Bereichen Rock, Punk, Soul und vielen mehr. Die Bluegrass-Inspiration entstand durch den belgischen Film «The Broken Circle», eine traurige Liebesgeschichte, welche mit toller Musik begleitet wird.
Was bedeutet der Name Dead Flowers für euch?
Chanti: Dead Flowers heisst vertrocknete Blumen. Es ist ein Song Name der Rolling Stones. Mit unserem ersten Album BEE.P haben wir dem Namen noch einen anderen Hintergrund gegeben und mit dem Design das Bienensterben thematisiert. Mittlerweile gehört der Name zu unserer Identität und steht für unsere unvergängliche Musik.
Laura: Der Name klingt aufs erste etwas düster, das ist aber nicht unbedingt unser Programm, wir machen häufig eher fröhliche Musik.
Ihr spielt sowohl eigene Songs als auch Cover – gibt es bei euren Eigenkompositionen ein Thema, das euch besonders inspiriert?
Paddy: Mich inspiriert fast alles zu einem Song. Es ist nicht nur die Liebe (Love Love Love, Simplicity), sondern auch Erinnerungen aus der Kindheit und Jugend (Little Light, Hometown), aber auch historische Themen (Kitty Hawk, Dawson City)
Laura: Für mich sind es auch Ängste (Moo Moo Moo), die Leidenschaft zu Schokolade (Chocolate Yodel) oder Träume (Universe Girls). Oft inspirieren mich auch Dinge aus dem Alltag, Erlebnisse die man verarbeitet, auch mal traurige Sachen.
Lukas: Ich und Adrian sind erst letztes Jahr zur Band gestossen. Wir arbeiten aber bereits an eigenen Kompositionen, welche wir dann nächstes Jahr aufnehmen wollen.
Welche Emotionen wollt ihr mit eurer Musik bei den Zuhörern auslösen?
Adrian: Wir möchten die Zuschauer in eine andere Welt entführen, wo Cowboys und -girls durch die Prärie reiten. Bei uns sollen sie den Alltag für einen Moment vergessen können. Wer schon einmal an einem unserer Konzerte war, wird bestätigen können, dass wir auf der Bühne sehr viel Spass haben und die Zuschauer gerne miteinbeziehen. Wir haben lustige Texte, sprechen aber auch traurige Themen an.
Wie hat sich die Dynamik innerhalb der Band über die Jahre verändert?
Laura: Der Wechsel vom Trio zum Quintett ermöglichte uns neue Möglichkeiten und macht viel Freude.
Chanti: Die Dynamik ist nach wie vor super. Unserer Proben sind wie eine wöchentliche Verjüngungskur mit Freunden. Singen und Musizieren tut der Seele gut und das gemeinsame Lachen lässt jegliche Sorgen verschwinden.
Was war euer verrücktestes Bühnenerlebnis bisher?
Paddy: An den Strandfestwochen in Rorschach hat ein Besucher während des Songs «Catch a fish» einen Backflip ins Wasser gemacht.
Laura: Es war auch verrückt, als wir an einem Konzert mal keinen Ton hatten, weil die Technik versagte. Wir machten das Beste daraus und spielten akustisch. Schöne Momente sind auch, wenn das Publikum unsere Songs mitsingt.
Gibt es ein Ritual oder einen Glücksbringer, bevor ihr die Bühne betretet?
Laura: Ich bin oft ziemlich nervös vor den Konzerten, daher atme ich ruhig durch für einige Momente, so gut es geht
Adrian: Insiderjoke: Ich stimme mein Banjo, was fast unmöglich ist.
Was erwartet die Zuschauer beim «Musik i de Beiz Festival»?
Paddy: Wir starten als letzte Band um 22 Uhr im Arts Pub und haben neue Songs mit dabei. Die Besucher können also den Konzertabend mit uns ausklingen lassen.
jms
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