Jenny Breimaier
setzt sich in ihrem Projekt für mehr Inklusion von Beeinträchtigten ein.
Gekonnt balanciert Maria Brühwiler zwischen den Aufgaben. «Nichts riecht so gut wie Holz», sagt sie dabei strahlend vor ihrem Rundholzpolter.
Maria Brühwilers Sägewerk in Wiezikon ist der Holzbetrieb mit den meisten weiblichen Mitarbeiterinnen und bald auch den modernsten Gerätschaften in der ganzen Ostschweiz. Wie es dazu gekommen ist, hat die Geschäftsinhaberin den WN im Interview verraten.
Wiezikon bei Sirnach Maria Brühwiler übernahm 2011 die Brühwiler Sägewerk AG in Wiezikon von ihren Eltern und leitet seit 2017 auch die Brühwiler Fensterholz AG im Aargau. Vor vier Wochen übernahm die Fischingerin eine weitere Führungsrolle: Sie wurde zur Präsidentin des Arbeitgeberverbands (AGV) Süd-thurgau gewählt.
Maria Brühwiler, haben Sie sich aktiv um dieses Amt beworben?
Nein, im Gegenteil. Bei uns im Verband wirft sich niemand freiwillig in den Ring (lacht). Stattdessen haben wir einen 2-Jahres-Turnus fürs Präsidium. Dieses Jahr wurde mir gesagt: «Du bist als Nächstes dran.» Also habe ich zugesagt.
Damit sind Sie die erste Präsidentin im AGV. Wie wichtig ist Ihnen die Rolle als weibliches Vorbild?
Natürlich freue ich mich, dass ich damit ein Zeichen setzen kann. Aber ich habe mir das nicht als «Mission» vorgenommen. Ich bin einfach meinen Weg gegangen. Trotzdem glaube ich, dass es in der Berufswelt so ist, dass Frauen andere Frauen anziehen – das zeigt sich auch bei mir im Betrieb. Wir haben die mit Abstand höchste Frauenquote in der Holzbranche.
Ist die Frauenquote im Betrieb etwas, was Sie aktiv fördern?
Nein, mir geht es nicht darum, jemanden nur einzustellen, weil er oder sie eine bestimmte Quote erfüllt. Aber ich achte sehr bewusst da-rauf, Frauen Chancen zu geben – gerade in Bereichen, wo sie bisher untervertreten sind. Ein schönes Beispiel dafür ist unsere Aargauer Filiale: Bis vor Kurzem gab es dort keine einzige Frau in der Produktion. Seit drei Monaten haben wir nun eine junge Kollegin eingestellt, die neuen Drive ins Team bringt. Ausserdem hängt bei uns übrigens bis heute nirgends ein Kalender mit Nacktfotos – das ist zumindest frauenfreundlicher als in manch anderen Betrieben.
Begegnet Ihnen Sexismus im Arbeitsalltag?
Nein, zumindest nicht auf diskriminierende Weise. Ich begegne eher veralteten Rollenbildern. Es gibt zum Beispiel Situationen, in denen jemand in meinen Betrieb kommt und automatisch nach dem Chef fragt – also nach einem Mann. Aber das sehe ich eher als eine Art Reflex – ich würde im Kosmetikstudio vermutlich auch zuerst zur Frau gehen. Deswegen finde ich das auch nicht tragisch – wichtig ist, wie man dann miteinander umgeht. Und da habe ich in der Holzbranche und mit anderen Sägern sehr kollegiale Erfahrungen gemacht.
2019 haben Sie den KMU-Frauen-preis gewonnen und damals angekündigt, den Preis zugunsten aller Frauen im Betrieb einzusetzen. Was haben Sie letztlich mit den 5000 Franken unternommen?
Ich habe mit allen Frauen aus meinem Betrieb – etwa 17 insgesamt – einen Ausflug in die «Krone» nach Gottlieben gemacht. Eine Casinofirma war da, es gab Roulette, Poker, Gin Tonic – das war ein richtig cooler Abend nur für uns Frauen.
War Ihre berufliche Richtung im Familienunternehmen eigentlich schon immer klar?
Gar nicht. Ich machte ursprünglich eine Lehre als Servicefachangestellte. Meine Schwester war Damenschneiderin – unsere Eltern liessen uns da völlig freie Hand. Nach der Berufsmatura war eigentlich die Hotelfachschule mein Traum. Doch dann suchte ich selber das Gespräch mit meinen Eltern, ob ich nicht doch in den Familienbetrieb einsteigen soll. Sie waren begeistert und die Übergabe lief reibungslos. Heute ist mein Vater über 70 – und steht immer noch mit Freude regelmässig am Rundholzkran.
In Ihrem Unternehmen tut sich aktuell viel – was steht an?
Wir investieren massiv in die Modernisierung: Konkret laufen gerade zwei Projekte à je drei Millionen Franken. Eine der neuen Maschinen läuft bereits – damit haben wir von fünf auf drei Arbeitsplätze reduziert, aber gleichzeitig die Effizienz verdoppelt. Im Herbst folgt noch der Austausch der Sägeanlage – das dauert rund drei Monate und wird für die Belegschaft noch einmal eine grössere Umstellung, denn vieles wird automatisiert. Sie werden dann weniger von Hand mitanpacken müssen und mehr observieren. Damit haben wir dann den modernsten Maschinenpark in der ganzen Ostschweiz.
Und was bedeutet das Projekt Wil West für Sie?
Ich bin klar dafür. Es bedeutet eine bessere Verkehrsanbindung und neue Perspektiven für die Region. Wenn dann auch noch ein Teil der neuen Gebäude aus Holz gebaut wird – umso besser.
jms
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