Walter Pfister
kämpft um das Weiterbestehen des Billardclubs Flawil.
Franziska Schärer (l.) und Annett Gräfe sind die Frauen hinter dem Kids Club.
Was bietet der FC Wil 1900 den jüngsten Anhängern des Vereins? Franziska Schärer und Annett Gräfe vom Bergholz Kids Club wissen es.
Annett Gräfe und Franziska Schärer, wie kam es dazu, den Bergholz Kids Club ins Leben zu rufen?
Annett Gräfe: Die Idee für einen Kids- Club gibt es schon etwas länger. Es gab vor einiger Zeit einen Ansatz mit dem Kids Corner im Sektor C, in dem bei Heimspielen Fahnen an Kinder verteilt wurden. Vor der Corona-Pandemie gab es auch schon den Kids Day. Vor etwa einem halben Jahr haben wir uns dann zusammengesetzt und die Idee vertieft. Und so ist das Projekt Stück für Stück gewachsen.
Franziska Schärer: Als ich vor zwei Jahren beim FC Wil 1900 angefangen habe, fiel mir auf, dass es keinen Kids Club oder Aktivitäten für Kinder gab. Es gab bereits Ansätze und Ideen dafür, welche wir vorangetrieben und mit eigenen Ideen ergänzt haben.
Für wen ist der Bergholz Kids Club geeignet?
Franziska Schärer: Der Bergholz Kids-Club ist für Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Unser Kids Club ist für alle Kinder, egal welcher Herkunft, Zugehörigkeit oder ob mit oder ohne Beeinträchtigungen.
Welche Vorteile haben Mitglieder des Kidsclubs und wie viele haben sich schon für eine Mitgliedschaft entschieden?
Franziska Schärer: Wir organisieren Events, Wettbewerbe und diverse Aktionen. Zudem erhält jedes Kind ein Willkommensgeschenk inklusive personalisierte Raiffeisen- Saisonkarte. Des Weiteren werden Trainings mit den Profis angeboten, es gibt einen Rabatt fürs Bergholz- Camp und vieles mehr. Alle Angebote werden frühzeitig auf der Homepage aufgeschaltet. Einige Anmeldungen haben wir bereits, wir haben jedoch noch viel Platz für interessierte Kids und freuen uns über viele weitere Anmeldungen via Homepage unter www.fcwil.ch/bergholz-kids-club.
Willys Geburtstag war der Start für den Kids Club des FC Wil 1900. Wie waren die Resonanzen zum Event?
Franziska Schärer: Die Rückmeldungen waren sehr positiv. Die Kids und ihre Familien hatten Spass. Das war uns wichtig.
Annett Gräfe: Einige Kinder meinten sogar, sie freuen sich auf nächstes Jahr, um wieder gemeinsam mit Willy Geburtstag feiern zu können. Sicher gibt es noch das eine oder andere, das wir verbessern können bis zum nächsten Mal. Aber das gehört dazu und daraus lernen wir.
Viele Familien mit Kindern kamen ins Bergholz an Willys Geburtstag. Haben Sie mit solch einem Andrang gerechnet?
Annett Gräfe: Wir haben es uns gewünscht.
Franziska Schärer: Wir haben gehofft, dass wir einige Familien für diesen Event begeistern können. Dass dann so viele gekommen sind, damit haben wir nicht gerechnet – eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit.
Weshalb ist es wichtig, auch die jüngsten Wilerinnen und Wiler für den FC Wil 1900 zu begeistern?
Franziska Schärer: Die kleinen Fans sind die grossen Fans von morgen. Wir möchten die Verbindung zwischen den Kindern und dem FC Wil 1900 pflegen. Können wir die Kids jetzt abholen und für den FCW begeistern, werden sie auch als Jugendliche und Erwachsene dem Verein verbunden bleiben.
Annett Gräfe: Angebote für Kinder sind für mich immer wichtig. Fussball steht für so viel mehr als nur ein Ball auf dem Platz. Zusammenhalt, Toleranz, Gemeinsames erleben und teilen, Freunde finden, mit Niederlagen umgehen und vieles mehr gehört auch dazu.
Viele Familien scheuen mittlerweile den Besuch in grossen Stadien aufgrund von negativen Auffälligkeiten. Ist da ein kleiner, friedlicherer Club in familiärer Atmosphäre eine willkommene Abwechslung?
Franziska Schärer: Ja, absolut. Als Mutter von zwei Kindern kann ich verstehen, dass diese negativen Schlagzeilen dazu führen, dass man sich als Familie scheut, ins Stadion zu gehen. Doch Fussball ist so viel mehr. Gemeinschaft, Emotionen, Freude und Zusammengehörigkeit gehören dazu. Der FC Wil 1900 ist dafür der ideale Club: klein, familiär und übersichtlich.
Annett Gräfe: Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es für mich entspannend war, an einen FC-Wil- Match zu gehen, als meine Kinder noch jünger waren. Sie konnten sich frei bewegen, ich hatte sie immer im Blick. Irgendwann konnte ich sagen: «Ihr dürft alleine gehen.» Ich hatte und habe nie ein ungutes Gefühl, wenn sie im Stadion sind. Sie haben Freunde gefunden und sind irgendwie zusammengewachsen mit allem, was dazugehört. Inzwischen sind sie 13 und 16 Jahre alt. Wenn immer es bei ihnen passt, sind sie an einem Heimmatch. Und beide geniessen es noch immer sehr.
Von Jan Isler
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